Sarajevo/Belgrad - Fast 13 Jahre nach dem Ende des dreijährigen Bosnien-Krieges (1992-1995) gelten laut dem bosnischen Menschenrechtsministerium rund 535.000 bosnische Bürger weiterhin als Flüchtlinge. Die große Mehrheit - rund 400.000 - halten sich im Ausland auf, während weitere 135.000 Personen in Bosnien den Status als Vertriebene vorweisen. Nur ein Fünftel der im Ausland lebenden Flüchtlinge, von denen rund 250.000 in den Nachbarstaaten Serbien, Kroatien und Montenegro leben, möchte auch in die Heimat zurückkehren.

Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) gab es Ende des Vorjahres in der größeren bosnischen Entität, der bosniakisch-kroatischen Föderation, 54.939 Vertriebene. In dem kleineren Landesteil, der Republika Srpska, belief sich ihre Zahl auf 67.055 Personen. Mehr als ein Drittel wollten allerdings nicht mehr in ihre alten Heime zurückkehren.

Bosnien hatte laut der 1991 durchgeführten Volkszählung rund 4,3 Mio. Einwohner. Nach dem Kriegsende wurde noch keine Volkszählung vorgenommen. Während des Krieges war laut offiziellen Angaben rund eine Million Bürger Bosniens ins Ausland geflüchtet. Eine weitere Million war wegen der Kriegsgeschehnisse gezwungen, ihre Heime zu verlassen, um anderswo im Land eine Unterkunft zu finden. (APA)