"Grün oder orange?" ist für mehrere Generationen eine wichtige Geschmacksfrage: Der Wassereislutscher "Twinni" feiert heuer seinen 40. Geburtstag. Die Orange-Birne-Kombination gehört zu den beliebtesten österreichspezifischen Eislutschern: Allein vergangenes Jahr wurden hierzulande 18 Millionen Stück davon verschleckt - soviel wie noch nie.

Foto: Hersteller

Ein Eisplakat aus dem Jahr 1968 zeigt: Der Eisgeschmack der ÖsterreicherInnen hat sich in den vergangenen 40 Jahren nicht grundlegend verändert. Neben Twinni kehren auch Cornetto, Brickerl, Nogger und Jolly seit Jahrzehnten alle Sommer wieder. Bei seiner Markteinführung kostete ein Twinni übrigens 2,50 Schilling - heute zahlt man dafür etwa 65 Cent (knapp 9 Schilling).

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Das Verpackungsdesign des Wassereislutschers ist neu, die Rezeptur gleich geblieben. Laut Auskunft des Herstellers Eskimo ist Twinni jedes Jahr das meistverkaufte Eis aus dem Produktsortiment des Unternehmens. Anfang der 90er Jahre experimentierte Eskimo mit einer Geschmacksumstellung: Der Klassiker "Birne" wurde durch "Apfel" ersetzt.

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Die KonsumentInnen haben es Eskimo nicht gedankt: Die Verkaufszahlen brachen ein, wütende Anrufe beim Unternehmen forderten den bewährten Geschmackspartner von Orange wieder zurück. Seither wird wieder das giftgrüne "Birne" an den zweiten Stiel gefroren.

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Die Aufregung um die gut gemeinte Geschmacksveränderung ist nachvollziehbar: Zum 40-jährigen Twinni-Jubiläum gab Eskimo eine Studie über das orange-grüne Stileis in Auftrag. Das Ergebnis: Die Birne macht's. 40 Prozent der Befragten gaben an, beim Eisverzehr "Grün" den Vorzug zu geben. 26 Prozent optieren für Orange. Und 34 Prozent können sich nicht entscheiden: Sie mögen "beides gleich gern."

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Laut Ernährungswisenschafterin und Foodtrendforscherin Hanni Rützler gilt Twinni als ein "Stück Lebensgefühl" der späten 60er Jahre. Als "typisch für diese Ära" bezeichnet sie das "puristische, technologieverliebte Design" des Eislutschers, in dem sie eine "futuritische Raketen-Ästhetik" verortet.

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Etwas alltäglichere Gedankenspiele zu dem Eis-Klassiker kreisen wahrscheinlich um die Art des Verzehrs: Twinni teilen? Wenn ja, wie? KennerInnen raten: Das Eis brechen, solange es noch verpackt ist - egal ob allein oder zu zweit daran gegessen wird. (red)

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