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Foto: Archiv
Wir schreiben das Jahr 2018 und die Nazis kehren vom Weltall zurück auf die Erde. Dort erwarten sie allerdings einige große Probleme. So verrückt der Plot von "Iron Sky" auch klingen mag, es ist die Antwort auf Hollywoods traditionellen Umgang mit Film und Filmschaffenden. Zumindest sieht man das bei den Star Wreck Studios in Tampere, Finnland so. Die Finnen wollen mit Open-Source, neuen Geschäftsmodellen und viel Engagement die Traditionen der Filmindustrie aufbrechen.

Hollywood wird attackiert

Die Star Wreck Studios, die schon für den Kultfilm "Star Wreck: In the Pirkinning" - eine Persiflage auf das Star Trek-Universum für Aufsehen sorgten, der 20.000-Dollar-Film wurde mehr als 8 Millionen Mal aus dem Netz geladen, melden sich nun mit "Iron Sky" zurück. Doch weniger der Film, als vielmehr die dahinter liegenden Möglichkeiten sind es, die Hollywoods Grundfeste erschüttern. Jeder kann Filme machen, so der Grundsatz. Open Source-Produkte und HD-Kamera reichen aus - zumindest technisch, Kreativität und Talent bringen sie auch nicht.

Hunderttausende Ideen

Peter Vesterbacka von den Star Wreck Studios sieht im Open-Source-Projekt die Möglichkeit das "Hollywood-Modell zu zerstören". "Hollywood produziert jährlich nur etwa 700 Filme , aber es gibt dort 100.000 Menschen mit Filmideen", meint der ehemalige Hewlett-Packard-Mitarbeiter und Mitbegründer von Mobile Monday gegenüber CNet.

Eine Plattform

In erster Linie will das Unternehmen eine Plattform bieten, über die Filminteressierte hochqualitative Produktionen zu geringen Kosten veröffentlichen können. Der Inhalt kann dabei von Kurzfilmen bis zu abendfüllenden Dokumentationen reichen. Den Grund wieso Open-Source-Filme bislang nicht wirklich eingeschlagen haben, sieht Vesterbacka im komplexen Herstellungsverfahren. "Aber jetzt kann jeder eine HD-Kamera auf Hollywood-Niveau kaufen. Alles ist leistbarer, und für Spezialeffekte, etwa das Rendering eines Raumschiffs reicht ein PC." Das Geschäftsmodell der Star Wreck Studios läuft dem klassischen System entgegengesetzt: zuerst ist alles frei, erst später gibt es Gebühren und zusätzlich gibt es zahlreiche Merchandising-Artikel.(red)