Erhöhtes Gesundheitsrisiko
Huber weist auf die aktuelle Datenlage hin, "die die schon vor zwei Jahren von uns befürchtete mögliche Langzeitwirkung durch Mobilfunkstrahlen bestätigt". So hätte erst kürzlich eine Metaanalyse der Langzeitdaten epidemiologischer Studien bei Personen, die bereits mehr als zehn Jahre ein Mobiltelefon benutzen, ein um bis zu 200 Prozent erhöhtes Risiko für die Erkrankung an einem Hirntumor ergeben.
"Auswirkungen erstmals eingestanden"
Huber betont in der Aussendung, dass sogar die Mitglieder vom Wissenschaftlichen Beirat Funk (WBF) in einem erst kürzlich publizierten Artikel erstmals Auswirkungen von Mobiltelefonie auf den menschlichen Organismus eingestanden hätten. In einer Analyse verschiedener Studien (Metaanalyse) wurde dort festgestellt, dass GSM-Telefonie die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen beeinflussen kann. Das sei insofern interessant, als der WBF Hinweis auf mögliche gesundheitliche Gefährdungen bislang meist als "Panikmache" abgetan habe. Das Eingeständnis des WBF sei laut Huber "ein erster wichtiger Schritt, um konstruktive Gespräche zu beginnen".
WBF: "Kein Beweis für Gesundheitsgefährdung"
Ganz anders klang der WBF bei einer Presskonferenz in Wien, bei der er über seine Arbeit berichtete: Herr und Frau Österreicher könnten weiterhin beruhigt zum Handy greifen und den Sendemast auf dem Hausdach ignorieren - ohne Schlafstörungen, Tumore oder sonstige gesundheitliche Nachteile befürchten zu müssen, so die Botschaft.
68 internationale Studien zum Thema wurden von den zwölf Wissenschaftern unter die Lupe genommen - und man kam laut WBF-Vorsitzendem Norbert Vana zu einem eindeutigen Ergebnis: "Es gibt keinen Beweis, dass es bei Einhaltung der Grenzwerte eine gesundheitliche Gefährdung im Umgang mit Mobilfunk gibt."
Noch unzureichend untersucht: mobiles Internet
Huber warnt hingegen: Sollten sich die Daten in den nächsten fünf Jahren erhärten, würden ungeahnte medizinische Probleme auf die Bevölkerung zukommen. "Bislang wurden nämlich ausschließlich Auswirkungen von Mobiltelefonie auf die Entstehung von Tumoren im Kopfbereich untersucht, und diese sind glücklicherweise äußerst selten." Durch die Einführung von mobilem Internet und mobilem Fernsehen komme es aber zunehmend zu einer Belastung auch anderer Körperregionen. Dabei ist die Dauer der Exposition deutlich höher als bei ausschließlicher Telefonie. "Gründliche Untersuchungen zu den negativen Auswirkungen auf Hoden und Samenqualität beim Mann sind im Lichte der bisherigen Erkenntnisse daher unbedingt notwendig", so Huber.
Sorgsamer Umgang mit dem Handy
Präventiv rät die Wiener Ärztekammer den Benützern von Handys: