Foto: dtv
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Wie finde ich den Beruf, der nicht nur Miete und Essen bezahlt, sondern mich auch ausfüllt? Der Frust ist besonders groß, wenn dem ungeliebten Job ein langes Studium voraus geht, das ebenfalls schon keinen großen Spass gemacht hat. Der Entscheidungsdruck ist groß, daher ist für viele MaturantInnen ein endgültiges Festlegen, wie es weitergehen soll, schwierig. Studien- und Berufswahl-Ratgeber können zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Orientierungsanker sein. Hilfreiche Literatur im zweiteiligen derStandard.at-Büchercheck.
  • Für praktisch Veranlagte

    Madlen Ottenschläger bietet mit ihrem "Uni-Einmaleins" einen Wegweiser für SchülerInnen, Studierende und alle, die über ein Studium nachdenken. Die Autorin weiß, dass die Universitäten eine große Freiheit bieten, was sowohl Spielraum für persönliche Entfaltung bietet, aber gerade junge Menschen auch überfordern kann. Die akademische Freiheit verlangt nach Eigenverantwortung, denn die Studierenden sind für ihre Studienpläne und Lernerfolge allein zuständig. Nach der streng geregelten Schulzeit ist das oft eine große Umstellung.

    Zunächst geht Ottenschläger auf die Fragen ein, die sich vor einem Studium stellen: Wie finde ich mein passendes Studienfach und den richtigen Studienort? Und welche Studienform ist die richtige für mich? Im dritten Kapitel lässt sie ProfessorInnen und Studierende mit nützlichen Tipps für das erste Semester zu Wort kommen. So rät eine Philologie-Studentin dazu, sich auch einmal etwas zu trauen und das Recht auf eine ordentliche Betreuung durch die Lehrenden einzufordern: "Es ist am Anfang nicht einfach, gut betreut zu werden, aber das ist das Recht jedes Studenten."

    Fazit: Nach der Lektüre dieses Buches hat der/die LeserIn einen guten Wissensgrundstock, wie ein Studium angegangen werden muss.

  • Für die Unschlüssigen

    Nicht nur eine Job "ergattern", sondern eine Arbeit finden, die einen ausfüllt und Spass macht, das will Annegret Hugo-Becker mit ihrem "Test zur Berufswahl" erreichen. Zu 70 Alltagssituation, in die ein junger Menschen hineingeraten könnte, bietet die Autorin unterhaltsame Tests an. Ihr Argument, die Test durch zu gehen ist, dass die Arbeitsplatzsuche viel einfacher sein wird, wenn man weiß, wo die eigenen Stärken, Schwächen und Vorlieben liegen: "Das erspart Umwege, Geld und Zeit. Es ist die Voraussetzung dafür, mit der Arbeit im Wesentlichen zufrieden sein zu können. Und, neben der ersten Wahl sollte es noch Alternativen geben, falls der erste Weg versperrt bleibt", so die Autorin.

    Fazit: So ein Test kann vor Anfang des Studiums nicht schaden, denn er vergegenwärtigt die eigenen Qualitäten. Und wenn er nicht hilft, war es wenigstens unterhaltsam.

  • Für die Neustarter

    "Arbeit-Leben-Glück", ein Ratgeber von Gina Schulze, will den LeserInnen Fehler schon vor dem Start in die Berufswelt ersparen. Aber wenn die Studienwahl ein Fehler war, sei es auch nicht falsch, noch einmal neu durch zu starten: "Angenommen, man hat wirklich das Falsche angefangen, dann ist so ein Neustart etwas Schönes und Erlösendes." Im Kapitel "Durchhalten oder abspringen?" untersucht sie anhand von Beispiel aus der Praxis, wann es sich lohnt hart zu arbeiten und wann ein Neubeginn sinnvoll ist. Ausharren, abbrechen und wechseln - alle drei Strategien können Misserfolg oder Chance darstellen. Daher schreibt die Autorin: "Ein Neustart stellt hohe Ansprüche, und wer nicht ernsthaft nach einem besseren Weg sucht, der findet auch keinen."

    Ist ein Studium geschafft, folgt die Suche nach einem Arbeitsplatz. Schulze fasst die wichtigsten Punkte bei der Jobsuche zusammen: "Nach wie vor ist es wichtig, wählerisch zu sein, und sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Ein Arbeitsverhältnis ist ein Geschäft wie jedes andere und es widerspricht jeder Vernunft, mehr Respekt zu zeigen, als nötig ist, oder sich in vorauseilenden Gehorsam zu üben."

    Fazit: MaturantInnen können in diesem Buch aus den Fehlern anderer lernen und werden dazu motiviert die eigenen Wünsche bei der Studienwahl stärker zu berücksichtigen. Aber die Lektüre ist nicht nur für Studienanfänger interessant, sondern auch für Menschen, die schon ein Studium angefangen haben. Ein Neustart kann sich auszahlen! (red, derStandard.at, 24. April 2008)