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Ungiftige Quallen

Roboterhersteller orientieren sich bei Bewegungsabläufen immer öfter an natürlichen Vorbildern. Bislang wurden etwa Insekten- oder Säugetierbeine nachgeahmt. Auf der Hannover Messe waren nun Roboter in Form künstlicher Quallen zu sehen. Mit dem "Bionic Learning Network" forscht Automatisierungsunternehmen Festo gemeinsam mit Universitäten und Entwicklungsfirmen an neuen Anwendungsgebieten für lernende Systeme und Automatisierung. Nach Vorbildern der Natur sollen effizientere und produktivere Bewegungsabläufe entwickelt werden.

Foto: AP/ Knoth

Schwamverhalten

AquaJelly ist eine künstliche, autonome Qualle für die Fortbewegung im Wasser. Der Roboter besteht aus einer Halbkugel und acht Tentakeln, mit der er sich fortbewegen kann. Energie bezieht die Roboter-Qualle aus zwei Lithium-Ionen-Polymer-Akkus im Inneren. Licht-, Druck- und Funksensoren sorgen für die richtige Ausrichtung des Antriebssystems. Die Robo-Quallen können sich untereinander vernetzen und so Schwarmverhalten imitieren. Die künstlichen Quallen kommunizieren mittels Infrarot-Leuchtdioden. Somit können die Roboter beim Empfang eines Positionssignals einer sich nähernden Qualle rechtzeitig ein Ausweich-manöver einleiten.

Foto: FEsto

Selbstversorger

AquaJelly kann die eigene Energieversorgung zudem selbst steuern. Kommt der Roboter an eine Ladestation, die oberhalb des Wasserbeckens angebracht ist, wird die Qualle angesaugt und mit Strom versorgt. Das Luft-Pendant zu AquaJelly ist AirJelly (Bild).

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Neuartiger Ballonantrieb

Die ferngesteuerte Qualle gleitet mittels eines mit Helium gefüllten Ballonetts und eines elektrischen Antriebs mit adaptiver Mechanik durch die Luft. Über den elektrischen Antrieb wird die Kraft auf ein Kegelrad und anschließend auf acht Stirnräder übertragen, die über Kurbeln die acht Tentakel der Luft-Qualle bewegen. Dem Unternehmen zufolge wird AirJelly als erster Ballon mit einer peristaltischen Bewegung angetrieben. Bislang ist der Flugroboter aber nur für den Inneneinsatz konzipiert. (red)

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