Foto: Cremer
Es muss nicht immer Steve McQueen sein. Zwar wird kaum ein Filmstar so sehr mit schnellen Wagen assoziiert wie der Hauptdarsteller von Bullitt und Le Mans , der einmal sagte, Schauspielern sei wie Rennfahren. Und so ziert er denn auch das Cover eines neuen Bildbandes, der im Untertitel Prominente und ihre Autos heißt und im Titel ebenso, aber neudeutsch, Stars & Cars .

Doch natürlich ist er da in zahlreicher und statusbewusstester Gesellschaft. Einen Swimmingpool kann man nicht durch die Gegend fahren, einen Brillantring nicht vor dem Luxusrestaurant parken. So gesehen sind ein Rolls Royce Silver Cloud, ein Mercedes 300SL oder ein Cadillac Cabriolet immer noch die zuverlässigsten Objekte, mit denen man Aufsehen erregen kann – natürlich jedes zu seiner Zeit. Die genannten Modelle sind drei-, fünf- bzw. neunmal abgebildet, immer mit ihren jeweiligen Besitzern. Von frühen Hollywood-Größen wie Stummfilmregisseur George Fitzmaurice (Delage) oder Fatty Arbuckle (Pierce-Arrow) bis zu Mick Jagger (Aston Martin, Morgan, Bentley) und Tom Jones (RR Phantom) – und dazwischen auch ein paar Sportler: Dass sie alle zeigen woll(t)en, dass sie jemand sind, ist verständlich (gilt ja auch für den Rest der automobilnarrischen Menschheit) und kann bis zum bitteren Ende führen. Bei James Dean wird es vermerkt, bei Jayne Mansfield pietätvollerweise nicht.

Für tieferes Grübeln aber ist der Bildband sowieso nicht angelegt, auch nicht für eine strenge Lektüre. Nach ein paar Seiten wird man müde zu lesen, wer aller gefeiert, faszinierend, stilvoll, legendär, wundervoll, elegant etc. an seinem oder ihrem Cabrio lehnt.

Auch sind die Fotos keineswegs "aufsehenerregend", wie der Umschlag verspricht (oben: Leonard Nimoy mit Buick Riviera, Star-Trek-Kollege William Shatner in Chevrolet Corvette). Informativ sind sie allemal. So sieht man, dass nicht jeder Star sich ein Protzgefährt zugelegt hat. Eddie Constantine posiert gar mit einem Renault R4 – da können bei einem Redakteur gar schöne Erinnerungen wachwerden. (Michael Freund, ALBUM/DER STANDARD, 19./20.04.2008)