Holzpferd, Teddy, Feuerwehrautos, Trommeln und so weiter – Spielzeug hat Bill mehr als genug. "Da möchte man doch der Meinung sein: Der Bill – der könnt zufrieden sein", heißt es daher auch in dem hier vorgestellten Buch. Aber: Das alles "lässt er liegen, weil er nur eins im Kopf hat – fliegen". Reiner Zimniks Bilderbuch Bills Ballonfahrt ist wieder da – die Erstausgabe stammt aus dem Jahr 1972 – und sticht wohl genauso wie damals aus dem Kinderbücherberg hervor. Bill will also unbedingt fliegen. Des Nachts träumt er auch, dass ihm Flügel gewachsen sind. Der Erstversuch, in die Lüfte abzuheben, geht schief, es setzt eine Bruchlandung – und ein gebrochenes Bein. Unbeeindruckt arbeitet der Junge aber trotz der Verletzung weiter an seinem großen Traum. Für seinen Geburtstag lädt er besonders viele Gäste ein und wünscht sich von allen nur eines: jede Menge Luftballons. Die bekommt er auch, bindet sie an sein Bett, und es kommt, wie es kommen muss. Das Bett hebt ab, bricht durch das Dach und fliegt mit Bill davon. Was folgt, ist die Jagd nach ihm sowie seine "Rettung". Ein Hubschrauber wirft Zettel ab, auf denen steht, er solle ein paar Ballons "entschlüpfen" lassen, um landen zu können. Zimniks Reime sind prägnant, verleihen der Geschichte Lockerheit und Unbeschwertheit. Die Bilder passen perfekt dazu. Im Gegensatz zu vielen "neuen" Büchern ist dieses doch recht textlastig. So einprägsam die Reime sind, werden einige Eltern sich beim Vorlesen vielleicht denken: "Das kenn ich doch." Und danach: "Oh Gott, alt sind wir geworden." (Peter Mayr/DER STANDARD-Printausgabe, 19./20.4.2008)