Wien - Bundeskanzler Alfred Gusenbauers (S) Klimaschutzbeauftragter Andreas Wabl hat sich am Freitag zufrieden mit dem Ergebnis des Klimagipfels gezeigt. Er sei froh, "dass einmal auf den Tisch gelegt worden ist, dass wir das Kyoto-Ziel so nicht erreichen", sagte er im Gespräch mit der APA. "Man kann ein Problem nur lösen, wenn die Analyse korrekt ist, und jetzt ist zumindest einmal klargestellt, dass wir meilenweit entfernt sind." Das Klimaschutzgesetz begrüßt Wabl, er zeigte sich aber skeptisch, was die Umsetzbarkeit der Lastenaufteilung ("Burden Sharing") unter den Bundesländern in punkto Klimaziele angeht.

"Ich habe den Eindruck, dass jetzt zumindest beim Großteil der Regierung angekommen ist, dass die Wende nur dann möglich ist, wenn man auch eine korrekte und realistische Analyse macht", so Wabl. "Das war bisher meiner Einschätzung nach nicht der Fall. Es ist immer beschönigt worden die letzten fünf, zehn Jahre." Dass dem mit einem langfristigen Energie-Masterplan entgegengesteuert werden soll, halte er für positiv, ebenso wie das Klimagesetz und den Klimacheck für Gesetze.

Dass die Bundesländer künftig auch zu einer Art Lastenaufteilung verpflichtet werden sollen, hält er grundsätzlich für eine gute Maßnahme, so Wabl, "aber dann muss auch klargestellt werden, dass die Bundesländer unterschiedlich reich sind und unterschiedliche Mittel haben." Manche hätten auch mit dem Transit zu kämpfen, andere mit einem schlecht sanierten Häuserbestand. "Das wird ein sehr dorniger und schwieriger Pfad." (APA)