Canon Pixma MP610

Foto: Canon

HP Photosmart CP 5180

Foto: HP

Kodak EasyShare 5300

Foto: Kodak
Welch ein Paradoxon: Während einerseits immer mehr Information digitalisiert wird, produzieren wir weiterhin Ausdrucke in vielen Formen. Das bedeutet Scanner einerseits, Drucker und Kopierer andererseits - früher drei getrennte Geräte, heute ein Multifunktionsgerät - "All in One", AIO im Jargon der Hersteller. Für die praktischen Alleskönner zum Drucken, Scannen und Kopieren wurden früher qualitative Abstriche gemacht, heute leisten sie ohne Einschränkungen, was Spezialisten können.

Drei Geräte getestet

Aus den Angeboten im mittleren Segment (weniger als 200 Euro, ohne Faxteil) haben wir bei drei Geräten im subjektiven Test gecheckt, ob sie den Alltagsansprüchen eines Haushalts oder Selbstständigen entsprechen: Der EasyShare 5300 vom Newcomer Kodak (159 Euro), die ihre langen Erfahrungen bei Fotoausarbeitung spät, aber doch bei Heimdruckern umsetzt; der HP Photosmart CP 5180 (149 Euro) von Marktführer Hewlett-Packard; sowie der Pixma MP610 (189 Euro) von Canon, Nummer zwei bei Druckern und Marktführer bei Digitalkameras.

Gute Fotodrucke

Für alle diese Geräte gilt, dass sie auf der Fotodruck-Seite so gute Ergebnisse liefern, dass auch bei gehobenen Ansprüchen kein anderer Fotodrucker daneben nötig ist. Alle Geräte haben für das gängige 10-x-15-Format eine eigene Papierlade, die stets Fotopapier bereithalten kann. Die Kodakdrucke neigen zu einer etwas kühleren Farbqualität als HP und Canon, deren Ausdrucke leuchtender wirken.

Billigere Tinten bei Kodak

Kodak versucht seinen späten Einstieg in den Fotodruck mit billigeren Tintenpreisen wettzumachen. Dazu trennt Kodak den Druckkopf von der Tintenpatrone, das macht die Tintenpatrone billiger, dafür das Gerät bei der Anschaffung etwas teurer. Inzwischen geht auch HP bei dem hier getesteten 5180 und dessen etwas aufwändigeren Version 6280 denselben Weg, und auch bei Canon sind Tinte und Druckkopf getrennte Einheiten.

Schwieriger Preisvergleich

Kodak beziffert den Preis eines 10-x-15-Drucks mit Fotopapier auf 15 Cent und spricht davon, dass der höhere Anschaffungspreis ab rund 800 Drucken wieder herinnen sei. HP kommt auf rund 24 Cent pro 10 x 15 (bei Aktionsangeboten nur 20 Cent), Canon auf 29 Cent (gleichfalls abhängig von Aktionspreisen). Die Schwierigkeit des Vergleichs: unterschiedliche Ausstattungen der Geräte - so hat HP einen Ethernetanschluss, der um 20 Euro teurere 6280 kann beidseitig drucken; Canon wiederum kann sowohl CDs bedrucken als auch automatisch zweiseitig drucken - und individuelles Druckverhalten (die Qualität der Ausdrucke kann unterschiedlich eingestellt werden, je nach Verwendung) machen den genauen Vergleich schwer.

Zufriedenstellende Scanner

Rundum zufriedenstellend ist auch Auflösung und Qualität der Scannerteile dieser Geräte. Von der Aufbewahrung oder Reproduktion alter Familienfotos bis zu unzähligen Papierln im Haushalt, die am besten auf einer Festplatte archiviert werden, lässt sich damit ausgezeichnet arbeiten. Auch die Kopierfunktion der Alleskönner ist einwandfrei und bringt auch, bei Kopieren auf Fotopapier, gute Fotoduplikate. Wer umfangreichere Vorlagen mit einem Dokumenteneinzug bewältigen will, für den gibt es von Kodak die etwas teurere Version 5500. Die Scanner sind allesamt Aufsichtsscanner und für das Digitalisieren von Negativen oder Dias nicht tauglich, dazu muss man beim Kauf mehr auslegen.

Unabhängig vom PC

Alle diese Geräte laufen sowohl mit Windows als auch mit Mac, können aber auch unabhängig vom Computer für viele Aufgaben verwendet werden: für den Druck direkt von Speicherkarten oder Kameras, ebenso wie Scans direkt auf Speicherkarten gespeichert werden können. Die Bedienerführung über die Displays ist gut, auch eine Reihe von Bearbeitungsfunktionen stehen dabei direkt am jeweiligen Multifunktionsgerät zur Verfügung. Unterm Strich: eine reife Produktkategorie. (spu/ DER STANDARD Printausgabe, 17.04.2008)