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Grafik: APA
Wien - Der börsenotierte Internet-Wettenanbieter bwin hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von den roten Zahlen in die schwarzen Zahlen gewechselt und von der Verlust- in die Gewinnzone gedreht: Das Ergebnis nach Steuern und Ergebnisanteilen Dritter belief sich 2007 auf 50,4 Mio. Euro im Vergleich zu einem Verlust von 539,6 Mio. Euro im Jahr 2006, teilte das Unternehmen Donnerstag früh ad hoc mit.

Die Brutto-Gaming-Erträge stiegen um 21,4 Prozent auf 350,3 Mio. Euro (2006: 288,6 Mio.), die Netto-Gaming-Erträge um 25,8 Prozent auf 309,5 Mio. Euro (2006: 246,0 Mio. Euro).

2007 setzte bwin die Ende 2006 getroffenen "strategischen Anpassungen" erfolgreich um, heißt es in der Aussendung. Nach der Einstellung des US-Geschäfts infolge des Safe Port Act mit Herbst 2006 habe bwin den Schwerpunkt auf seine Kernmärkte und -produkte verlagert, um zu einer verstärkt profitablen Unternehmensentwicklung überzugehen.

Einstieg ins Finanzgeschäft

bwin steht vor dem Einstieg ins Finanzgeschäft. Der Wettanbieter hat in England von der Financial Services Authority (FSA) eine E-Money-Lizenz bekommen, berichtet das Wochenmagazin "Format" in seiner aktuellen Ausgabe. Ab dem dritten Quartal wolle bwin von England aus in ganz Europa Kunden- und später auch Kreditkarten anbieten.

Mit einer 100-prozentigen Tochter mit dem Namen "Vincento" will der Wettanbieter künftig nicht nur die Zahlungen der Wettkunden abwickeln und damit Bankspesen sparen, sondern ein neues Geschäftsfeld erschließen. "Wir steigen damit in eine neue Liga auf", wird bwin-Vorstand Norbert Teufelberger zitiert.

Gestartet werden soll im dritten Quartal dieses Jahres mit der Ausgabe von Kundenkarten, später will man gemeinsam mit Mastercard oder Visa auch Kreditkarten anbieten. Der Name steht noch nicht fest, das Magazin nennt "bwin-card" als wahrscheinlich.

Kundenbindung im Vordergrund

Geplant sei, die Karte auch bald am gesamten europäischen Markt anzubieten, "nach erfolgreichem 'passporting' natürlich auch in Österreich", sagte Teufelberger. Nach der Bewilligung durch die britische FSA sei die baldige Lizenzerteilung auch für die übrigen EU-Länder zu erwarten.

Beim neuen bwin-Aktivitätsfeld steht die Kundenbindung im Vordergrund. Denn durch den Wegfall des Türkei- und US-Geschäfts im vergangenen Jahr reduzierte sich die Zahl der aktiven bwin-Kunden von 2,2 auf 1,7 Millionen Personen. "Vincento" und ein damit verbundenes Treuepunkte-Schema könnte dem Abwärtstrend Einhalt bieten. Bei jedem Einkauf mit der Karte sammelt der Kunde Punkte, die dann wieder eingelöst werden können. Fünf Punkte sind ein britisches Pfund wert. Auch andere Unternehmen sollen die "bwin-card" akzeptieren. Bisher haben sich bereits die englischen Unternehmen Miss Groovy und Flintedge dem Vincento-Netzwerk angeschlossen. (APA)