Zehntausende bei Demo für Trennung von Staat und Religion
Protestierende riefen "Die
Türkei ist laizistisch und wird es bleiben"
Redaktion
,
Ankara - In Ankara sind am Samstag Zehntausende Menschen
für die Trennung von Staat und Religion auf die Straße gegangen. "Die
Türkei ist laizistisch und wird es bleiben", riefen die auf einem
Platz im Zentrum der türkischen Hauptstadt versammelten
Demonstranten. Die Teilnehmer der Kundgebung,
die aus allen Teilen des Landes anreisten, trugen türkische Fahnen
und Porträts des 1938 gestorbenen Staatsgründers der Türkei, Mustafa
Kemal Atatürk. Kritiker der konservativen Regierungspartei AKP werfen
ihr vor, eine schleichende Islamisierung des Landes zu betreiben.
Vor dem türkischen Verfassungsgericht ist derzeit ein
Verbotsverfahren gegen die seit 2002 regierende AKP von
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan anhängig. Die
Erdogan-kritischen Kemalisten berufen sich auf Atatürk und betrachten
die AKP als islamistische Partei. In der Öffentlichkeit wurden
bereits Vergleiche zur tiefen politischen Spaltung des Landes vor dem
Militärputsch von 1980 laut. Die Armee sieht sich als Hüter des
säkulären Erbes von Staatsgründer Atatürk und hegt den Verdacht, dass
Erdogan und seine Anhänger aus der Türkei einen islamischen
Gottesstaat machen wollen. (APA)
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