Linz - Rapid untermauerte am Sonntag den Anspruch auf seine 32. Meistertrophäe auch beim heimstarken LASK, liegt nach dem 2:1-Sieg weiter einen Zähler vor Titelverteidiger Salzburg und hat das Schicksal drei Runden vor dem Ende der Fußball-Bundesliga-Saison in den eigenen Händen.

Selbstvertrauen durch Führung

Rapid-Coach Peter Pacult zeigte sich nach dem vierten Sieg in Folge dann auch "zufrieden mit den drei Punkten. In der ersten Hälfte haben wir doch Probleme gehabt, es war wichtig, dass da die Null gestanden ist. Die Führung hat uns dieses nötige Selbstvertrauen gegeben." Selbstvertrauen, das die Hütteldorfer in den letzten drei Runden gut gebrauchen können.

"Jedes Spiel ein Endspiel"

"In dieser Phase ist jedes Spiel ein Endspiel", war Rapid-Verteidiger Hannes Eder sichtlich erleichtert. "Wir mussten nachlegen, nachdem Salzburg gewonnen hat. Auswärts in Linz zu siegen, ist nicht so einfach", betonte der Tiroler, der aufgrund einer Seitenbandverletzung im Knie bereits in der ersten Hälfte ausgetauscht worden war. "Das Meisterthema kommt von allen Seiten, aber wir müssen uns auf die letzten drei Spiele voll konzentrieren. Wir haben jetzt zwei wichtige Heimspiele und können da einen sehr großen Schritt in Richtung Titel machen."

Auslosung spricht für Rapid

In der Tat spricht die Auslosung in einem Punkt klar für die Wiener: Rapid tritt noch zweimal im Hanappi-Stadion (Austria Kärnten und Altach in der 34. und 35. Runde) an, Salzburg bestreitet nur mehr eine Partie auf dem heimischen Kunstrasen. In der 35. Runde ist die Wiener Austria in Wals-Siezenheim zu Gast. Und ausgerechnet gegen den regierenden Cupsieger hat der Meister in der laufenden Saison noch kein einziges Spiel gewonnen. Rapid dagegen fuhr sowohl gegen Kärnten als auch gegen Abschlussgegner Ried bisher drei Siege ein.

LASK nur noch auf Platz vier

Der LASK muss um Platz drei bangen, der ihnen einen UEFA-Cup-Startplatz bescheren würde. Nach der zweiten Heimniederlage der Saison und der zweiten Schlappe in Folge ist Schwarz-Weiß nicht nur hinter die Wiener Austria auf Platz vier gerutscht, sondern muss auch gegen einen psychologischen Knacks kämpfen.

Daxbacher: "Wir haben eine gute Moral"

LASK-Coach Karl Daxbacher nahm seine Elf dennoch in Schutz: "Wir haben eine gute Moral. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Dass sie sich hätte hängen lassen oder Ähnliches. Die Resultate sind natürlich entscheidend", meinte der 54-Jährige. "Aber ich kann jetzt nicht hingehen und sagen: ,Das ist ein Witz, was ihr gespielt habt.' Ich kritisiere sie sehr oft nach Siegen. Und daher halte ich es auch nach Niederlagen so, wo die Leistung gepasst hat. Und das war heute so."

Aus Glück wurde Pech

Dass Fortuna die Linzer am Sonntag etwas im Stich gelassen hatte - etwa bei der umstrittenen Elferentscheidung - nahm Daxbacher gelassen zur Kenntnis: "Wir haben schon so oft gejubelt in diesem Jahr, auch oft in der letzten Sekunde. Wir haben heuer schon sehr viel Glück gehabt, das hat sich dann ein bisschen umgedreht. Wir haben in Innsbruck in der 92. Minute den Ausgleich bekommen, in Kärnten in der 92. Minute das 2:1."

Kein großer Leistungsunterschied

Einen großen Leistungsunterschied zu den Gästen wollte der Niederösterreicher nicht gesehen haben: "Bei den Spielen im Hanappi-Stadion hatte ich schon das Gefühl, Rapid war die bessere Mannschaft. Im eigenen Stadion habe ich aber nie das Gefühl gehabt, dass eine Mannschaft entscheidend besser war als wir."

Zwei Auswärtsspiele

Vor den letzten drei Spielen - Ried (auswärts), Sturm (heim) und Mattersburg (auswärts) - macht sich Daxbacher freilich keine Illusionen: "Der Europacupstartplatz wackelt natürlich gehörig. Wir haben noch zwei schwere Auswärtsspiele, daher wird es schwer, die Austria wieder von Rang drei zu verdrängen."(APA)