Cover: Universal
Blackmail

Neues vom Indie-Rock: Die deutsche Gruppe Blackmail möchte mit ihrem bereits sechsten Album einen breiteren Publikumskreis erreichen. Dass "Tempo Tempo" von Universal vertrieben und beworben wird, schadet diesem Vorhaben nicht. Einige Songs dürfen sich durchaus Vergleiche mit internationalen Kalibern (z. B. Queens Of The Stone Age) gefallen lassen. Wer das bisherige Schaffen der Koblenzer kennt, wird zwar Weiterentwicklung vermissen. Aber die Verbindung von Genre-Zutaten mit Einflüssen aus der psychedelischen, orientalischen und poppigen Welt stimmt.

Blood Red Shoes

Blood Red Shoes werden als große Newcomer-Hoffnung dieses Jahres gehandelt und immer wieder mit Nirvana in Verbindung gebracht. Das Album "Box Of Secrets" (Universal) macht deutlich, warum: Laura Mary Carter (Gitarre) und Steven Ansell (Drums) führen gekonnt Grunge in die Gegenwart, ohne das große Vorbild zu imitieren. Dass sich das Duo aus Brighton den Gesang teilt, verleiht dem Album ebenso Abwechslung wie das gut arrangierte und stilvoll produzierte Sound-Spektrum von Punk bis Britpop. Unter der harten Oberfläche liegen stets gute Melodien, die Dynamik bleibt selbst bei den "eingängigeren" Tracks nie auf der Strecke.

Rouge Wave?

Rouge Wave? Seit fünf Jahren werkt das Quintett aus Kalifornien, lieferte bisher zwei sehr gute Indie-Rock-Alben ab - und blieb trotzdem bisher eine große Unbekannte. Vielleicht klappt es jetzt mit "Asleep At Heaven's Gate" (Universal), bei dem Texte und Musik im krassen Gegensatz stehen. Während die Melodien oft unbeschwert und fast heiter daherkommen, geht es in den Inhalten um Missstände im Amerika der Gegenwart. Zum Kennenlernen bietet sich die Single-Auskopplung "Lake Michigan" an.

Johanna Zimmer

Stilwechsel: Joana Zimmer wandelt mit "Showtime" (Universal) auf den Spuren ihres Idols Barbra Streisand. Die Idee, Songs von Billy Joel bis George Michael im Stil einer Pop-Diva zu covern, entstand nach einem Konzert der blinden Sängerin. Bei diesem hatte sie Streisands "Papa Can You Hear Me" vorgetragen. Mit Brio Taliaferro (u.a. James Blunt), Valicon (Silbermond) und Pete Kirtley (Mutya Buena) standen erfolgreiche Produzenten zur Seite. Und auch die Liste an Duett-Gästen klingt namhaft: Stefan Gwildis, Boys II Men und Xavier Naidoo.

Maria Mena

Maria Mena hat von ihrem Erfolgsopus "Unaffected Apparently" (Sony Music) eine Special Edition herausgebracht. Diese enthält als Bonus eine DVD mit Live-Mitschnitten und Videoclips. Anlass dafür ist die Tournee der Sängerin, die sie am 13. April ins Wiener WUK führt.

Diamanda Galas

Niemand schreit verzweifelter als Diamanda Galas. Die Avantgarde-New-Wave-Underground-Künstlerin hat die meisten Stücke auf ihrem 17. Tonträger "Guilty Guilty Guilty" (EMI) anlässlich ihres "Valentines Day Massacre"-Konzertes am 14. Februar 2006 in New York mitschneiden lassen. Wie zitiert das Presseinfo so schön die Sängerin und Pianistin: "Meine Stimme wurde mir gegeben als Instrument der Inspiration meiner Freunde und als Instrument der Folter und Zerstörung meiner Feinde, als Instrument der Wahrheit." Die CD bietet durchwegs tragische oder mörderische Liebeslieder.

Soup

"Soup" (Universal) heißt eine Best Of von The Beautiful South und The Housemartins. "22 Hits on 1 CD" wirbt der Sticker am Cover, tatsächlich tummelt sich auf dem Silberling Erfolge wie "Caravan Of Love" und "Song For Whoever" von beiden Bands des Sängers Paul D. Heaton. (APA)