Der modifizierte Dimona-Motorsegler "HK 36" im Test

Foto: Boeing
Madrid/Wien - Den ersten bemannten Flug eines Flugzeugs, das mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben wurde, hat die US-Firma Boeing am Donnerstag bekannt gegeben. Durchgeführt wurden drei Testflüge im Februar und März in Spanien mit einer umgebauten Maschine des österreichischen Herstellers Diamond Aircraft Industries. Brennstoffzellen wandeln Energie um. Bei der kalten Verbrennung von Wasserstoff entsteht als einziges Abfallprodukt reines Wasser.

Flugzeug

Für die Testflüge wurde ein zweisitziger Dimona-Motorsegler "HK 36" mit einer Flügelspannweite von 16,3 Metern eingesetzt. Modifiziert wurde die Maschine von Boeing Research & Technology Europe (BR&TE) in Madrid. Als Antrieb wurde ein "Protonenaustauschmembran (PEM)-Brennstoffzellen/Lithium-Ionen-Batterie-Hybridsystem" integriert, dieses treibt einen Elektromotor an, der mit einem herkömmlichen Propeller verbunden ist.

Einsatzmöglichkeit

Laut den Boeing-Forschern könnte die PEM-Brennstoffzellentechnologie potenziell kleinere bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge antreiben. Boeing geht aber nicht davon aus, dass Brennstoffzellen jemals Primärenergie für große Verkehrsflugzeuge liefern werden. Ein Antrieb von Sekundärsystemen durch Brennstoffzellen sei jedoch möglich.

Tests

Während des Fluges ließ der Pilot das Versuchsflugzeug auf eine Flughöhe von 1.000 Metern über Meeresspiegel steigen. Dabei nutzte das Flugzeug kombinierte Energie aus der Batterie und aus den Wasserstoff-Brennstoffzellen. Nachdem die Flughöhe erreicht wurde und die Batterien abgekoppelt wurden, flog der Pilot konstant für etwa 20 Minuten mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h mit Energie, die ausschließlich durch die Brennstoffzellen erzeugt wurde. (red)