Regulierung
Einmal mehr sprach sich Fischer für ein Auslaufen der Regulierung des Endkundenmarktes aus. Ein Ansinnen, das den Mitbewerbern einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Und der nächste Streit ist schon programmiert. Am 11. April bringt die Telekom zum zweiten Mal in kurzer Zeit ein Kombipaket aus Festnetz, Mobilfunk und Internet auf den Markt. Bereits die Einführung des ersten Paketes im November des Vorjahres sorgte für ein Beben in der Branche. Der Telekom-Regulator schritt ein und belegte die Telekom mit der Auflage, dass Bestandskunden, die zu dem Tarif wechseln wollen, nun 25,90 Euro anstatt der von der Telekom Austria vorgesehenen 19,90 Euro im Monat zahlen müssen. Den Alternativen Netzbetreibern war dies noch zu wenig. Für die Telekom war das Angebot jedenfalls ein voller Erfolg: Bis Ende des Vorjahres zählte sie 170.000 Paketkunden. Zeitweise ging dem Marktführer sogar die Hardware dafür aus.
In einem weiteren Konfliktherd ist ebenfalls Dynamik gekommen. Der Regulator plant ein Ende der Breitband-Regulierung in Ballungsräumen, was von den Alternativen abgelehnt wird. Nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) und der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) jüngst entschieden haben, dass den Alternativen eine Parteienstellung bei der Marktanalyse zusteht, gehen die Telekom-Mitbewerber nun davon aus, dass die Entscheidung nochmals völlig neu aufgerollt wird. Einen kleinen Etappensieg haben sie jedenfalls schon errungen: Die Telekom-Control-Kommission (TKK) hat am Montag - entgegen ersten Überlegungen - die Aufhebung der Regulierung in Ballungsräumen nicht beschlossen.
Regulierung
Die Regulierungsbehörde teilte heute daraufhin in einer Aussendung mit, dass eine jüngst ergangene Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes die TKK nun veranlasse, nicht nur die von der (geplanten) Entscheidung unmittelbar betroffene Telekom Austria, sondern auch deren Mitbewerber in das Verfahren einzubeziehen. "Wir interpretieren das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes so, dass wir nun bei allen Anbietern von Telekommunikationsdiensten oder -netzen prüfen müssen, ob diese nicht in einem weiteren Sinn von der Entscheidung der TKK betroffen sind", so Oberregulator Georg Serentschy. Ihm war in der Vergangenheit von den Alternativen mehrfach vorgeworfen worden, eine zu große Nähe zur Telekom Austria zu pflegen.