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Raubkopierer sind Verbrecher
Nicht sonderlich zurückhaltend gibt sich die Unterhaltungsindustrie gemeinhin, wenn es um Kopien der eigenen Inhalte geht

Foto: Archiv
Der Unterhaltungskonzern Sony BMG ist seit Jahren einer der tatkräftigsten Unterstützer der Anti-Piraterie-Vereinigungen RIAA und IFPI. In dieser Rolle wird man nicht müde vor den angeblich so verheerenden Auswirkungen von Raubkopien auf die eigene Branche zu warnen.

Erwischt

Eine Einstellung, die man allerdings offenbar nur dann sonderlich ernst nimmt, wenn man sich selbst in der Rolle des Geschädigten wähnt. So hat der französische Softwarehersteller PointDev nun den Konzern beim Einsatz von raubkopierten Programmen erwischt.

Software

Aufgeflogen ist die ganze Angelegenheit, als PointDev einen Support-Anruf von Sony BMG erhalten hat. Nach Angabe des Lizenzschlüssels stellte sich heraus, dass dieser geklaut war. PointDev konnte in Folge eine Razzia bei dem Unterhaltungskonzern erreichen, bei der sich herausstellte, dass die eigene Software zumindest auf vier Sony-Servern illegal installiert wurde.

BSA

Ein Umstand, den man bei PointDev nicht sonderlich überraschend findet. Immerhin seien laut Angaben der Anti-Raubkopier-Vereinigung Business Software Alliance (BSA), bis zu 47 Prozent der Software auf französischen Unternehmensrechnern keine korrekt lizenzierten Originale. PointDev will nun in einem Zivilprozess rund 300.000 Euro Schadenersatz von Sony BMG einfordern.

Prinzipiell

Für Agustoni Paul-Henry, CEO von PointDev, geht es in dem aktuellen Fall auch um eine grundsätzliche Frage, immerhin sei man lediglich ein kleines Unternehmen mit sechs Angestellten. Auf jeden Fall hat Sony BMG damit erheblichen Erklärungsbedarf, immerhin hat man in der Vergangenheit nicht einmal davor zurückgeschreckt Rootkits auf den Rechnern der eigene CD-KäuferInnen zu installieren um gegen das Kopieren vorzugehen. (apo)