"Es wird getrickst und blockiert" – so verhält sich laut Maria Vassilakou, Klubobfrau der Wiener Grünen, die SPÖ Wien bei der Untersuchungskommission zu angeblichen Mängeln in der Psychiatrie. In der ersten Sitzung vor einer Woche waren mehrere Beweisanträge der Opposition abgelehnt worden. SP-Gemeinderat Christian Deutsch meint: "Jene Anträge, die wir abgelehnt haben, waren zu umfassend." Alles, was zu besprechen sei, werde sehr wohl auf den Tisch kommen. Jurist Heinz Mayer soll bis 24. April eruieren, ob Angehörige oder Anwälte von Psychiatriepatienten im Rahmen der U-Kommission befragt werden dürfen. Die Grünen meinen, dass die SP den Schutz von Patienten "mit zweierlei Maß" misst. In Sachen U-Kommission lege SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely um Psychiatriepatienten einen Schutzmantel. Eine Broschüre der Stadt Wien berichtet nun aber mit Foto und Namen über eine demenzkranke Frau. "Ob über ein Wohnheim berichtet wird oder jemand bei einer Untersuchungskommission befragt wird, sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe", heißt es dazu aus Wehselys Büro. (Gudrun Springer/DER STANDARD-Printausgabe, 1.4.2008)