Hindernisse, von Hand geschaufelt: Schon vor 20 Jahren lag hier die sogenannte "Todesstrecke".

Foto: Christian Fischer
Das Ende der Snowboardsaison ist der Anfang der BMX-Zeit. Und Cross-Biker suchen "Fun Parks", in denen sie im Winter Spaß hatten, auch in der Stadt. Doch die wirklich coolen Kids pfeifen auf von der Gemeinde errichtete Infrastruktur.

Denn mitten im grünen Prater liegt eine Hindernisstrecke, von der die Stadt nichts weiß. Offiziell zumindest. In einem von Joggern und Familienausflugsradlern nicht erreichten Eck haben sich die Radler nämlich einen feinen, geheimen Rundkurs gebaut. Rampen, Schanzen und sonstige Hindernisse genügen den strengsten Anforderungen – und tun keinem weh: Man schaufelte von Hand – und die Szene-Etikette schreibt vor, dass man den Ort so verlässt, wie man ihn vorfand. Wenn man ihn überhaupt findet.

Wohl auch darum lächeln ältere Semester nostalgisch, wenn sie von der geheimen Rennbahn hören: Schon vor 20 Jahren bolzte man exakt an diesem Ort über selbstgebaute Hindernisse. Die Strecke hieß "Todesstrecke" – und die Stadt planierte sie alle paar Wochen ein. Ohne Erfolg: Schon ein paar Tage später war die Bahn wieder da – offensichtlich bis zum heutigen Tag. (Thomas Rottenberg/DER STANDARD-Printausgabe, 1.4.2008)