Bagdad - Die amerikanischen Truppen haben in Bagdad nach
eigenen Angaben Dutzende Kämpfer der Miliz des Schiiten-Predigers
Moqtada (Muktada) al-Sadr getötet. Das Militärkommando teilte am
Sonntag mit, alleine am Freitag und Samstag hätten die US-Soldaten in
der irakischen Hauptstadt insgesamt 43 "Terroristen" und "kriminelle
Kämpfer" getötet. Eine irakische Spezialeinheit habe am Samstag in
der seit Anfang der Woche umkämpften südlichen Hafenstadt Basra 22
Milizionäre getötet.
Ein führendes Mitglied der Sadr-Bewegung warf den
Regierungstruppen und der US-Armee vor, sie habe in Bagdads östlicher
Schiiten-Vorstadt Sadr-City am Samstagabend mit Kampfflugzeugen und
Helikoptern willkürlich Wohnhäuser bombardiert. "Es scheint, dass
(Ministerpräsident Nuri) al-Maliki von Hysterie erfasst worden ist",
sagte Fatah al-Scheich.
Massengrab
Nahe der Kleinstadt Al-Makdadiyah entdeckten Polizisten indes
erneut ein Massengrab. Die US-Armee teilte am Sonntag mit, in der
Nähe der Ortschaft, die zur Provinz Diyala nordöstlich von Bagdad
gehört, seien am Samstag die Leichen von 14 Mordopfern gefunden
worden. Erst zwei Tage zuvor waren 100 Meter von dem Fundort entfernt
die Leichen von 37 Menschen entdeckt worden, die zum Teil
Folterspuren aufwiesen. In Al-Makdadiya hatten vor einigen Wochen
heftige Gefechte stattgefunden. Dabei hatten Al-Kaida-Terroristen
gegen die US-Armee, gegen die irakischen Sicherheitskräfte und gegen
die sunnitische Bürgerwehr des Ortes gekämpft. (APA/AP)