Das war zu viel der Euphorie. So ganz verdrängen hätte man das Wort nicht sollen, dann wäre dieser Fauxpas im vergangenen Album nicht passiert. In die Buchbesprechung von „Zwirbeln, was es hält“ von Marietta Böning hat sich ein falsches Fonem eingeschlichen. Da steht: „Aussagenfetzen sind teils so dynamisch und dicht aufgeladen, dass auch der Free Jazzer Lust hat, mit über die Mauern zu galoppieren, stellenweise wie in Beliebigkeit.“ Es muss aber „Last“ heißen. Ein bei der Übertragung des Textes ins Redaktionssystem verwechselter Buchstabe, und das Ganze zielt in die falsche Richtung.
Nicht ganz falsch, von wirklich korrekt aber auch ein Stück entfernt, war die Formulierung „die fast fünf Jahre währende Ausgangssperre ist aufgehoben“. Der Satz fand sich am vergangenen Dienstag in einem Artikel der Serie „Irak – 5 Jahre danach“. Es ging um Bagdad, aber nicht einmal dort gibt es einen so lange ununterbrochen dauernden Hausarrest für die Allgemeinheit. Gemeint war, dass für fast fünf Jahre ein nächtliches Ausgehverbot herrschte.
Auch nicht wirklich falsch, jedoch auch ein wenig erklärungsbedürftig war der Artikel über die Erneuerung der Pöstlingbergbahn in Linz. Es wurde Abschied genommen von der ältesten Adhäsionsbahn der Welt, aber auch die neuen Straßenbahngarnituren werden als Reibungsbahn und nicht als Seilbahn unterwegs sein. Und was ist überhaupt eine Adhäsionsbahn, die Erklärung haben wir uns geschenkt. Hier der Nachtrag: Die Haftung der Räder reicht aus, die Züge über ein steiles Bergstück zu bringen. 105 Promille ist die Steigung in Linz, das ist Weltrekord.
Bleiben wir kurz bei der Bahn. Wir schrieben in der Freitagausgabe über das „Österreich-Ticket“ und präsentierten eine Grafik, in der die Geltungsbereiche der aktuellen Verkehrsverbundorganisationen eingezeichnet waren. Falsch war jedoch die Quellenangabe ÖBB. Tatsächlich hat die Informationen Herr Ingenieur Andreas René Klement zusammengetragen und unter dem Pseudonym „Schaffnerlos“ ins Internet gestellt. Auch ungenügendes Zitieren ist ein Fehler, sorry. Und Wikipedia sollten wir ohnehin nicht als Quelle nützen. Wenn nun jemand die Krise kriegt – wir auch, und wir schreiben das auch noch mit einem quasi selbstgeißelnd in die Länge gezogenen „i“: Kriese, nachzulesen im Kulturteil der Freitagnummer.