Bozen - Der Rechnungshof (RH) hat eine weitere Untersuchung
zur Freien Universität Bozen eingeleitet. Nach Ermittlungen wegen des
Überschreitens des Stabilitätspaktes bei den Ausgaben in den letzten
Jahren sind nun Repräsentationsausgaben in Höhe von 340.000 Euro der
Uni-Spitze ins Visier der Rechnungsprüfer geraten, hieß es am
Freitag. Uni-Präsident Hans Egger verteidigte in der Tageszeitung
"Dolomiten" das Vorgehen der Universität. Es sei Auslegungssache, wie
man die Ausgaben bewerte. Sie hätten aber auf jedem Fall dazu
gedient, den Bekanntheitsgrad der Universität Bozen zu steigern.
Ausgaben nicht anerkannt
Der Rechnungshof beanstandet, dass dieser Betrag, der von der
Universität im Zeitraum von 2000 bis 2006 ausgegeben wurden, nicht
als Repräsentationsausgaben anerkannt werden könnten. Die dem
Rechnungshof gelieferten Rechtfertigungen für die Kosten seien nicht
ausreichend, so das Kontrollorgan. Spitzenreiter bei den umstrittenen
Ausgaben sei der frühere Verwaltungsdirektor mit 120.000 Euro, bei
der Rektorin würden 45.000 Euro beanstandet und beim früheren
Präsidenten der Freien Universität Bozen belaufe sich die Summe auf
50.000 Euro.
Stabilitätspakt nicht eingehalten
Der Rechnungshof hatte bereits andere Untersuchungen vorgenommen.
Es wurde beanstandet, dass die Freie Universität Bozen nicht den
Stabilitätspakt einhalte und die Ausgaben stärker gesteigert habe,
als erlaubt. Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) hat in diesem
Zusammenhang klargestellt, die Universität unterstehe nicht dem
Stabilitätspakt. Laut Vereinbarung des Landes mit dem Staat müsste
die Landesverwaltung und nicht die einzelnen Strukturen für die
Einhaltung des Paktes gerade stehen. (APA)