Zum letzten Mal benutzte "Sme" diese Protestform 1997, davor 1995. "Damals protestierten wir gegen die Regierung von Vladimír Meciar, die die Freiheit der Medien einschränken wollte", fügt Kostolny hinzu. Jetzt sei die Situation ähnlich. Die Regierung höre nicht auf die Argumente von Herausgebern, Opposition oder internationalen Organisationen.
Im slowakischen Parlament begann am Donnerstag die Debatte über das Pressegesetz, anschließend soll es verabschiedet werden. Den Kritikern zufolge verletzt die Neufassung die Grundprinzipien der Redaktionsarbeit, die Bürgerrechte und die Pressefreiheit.
Es geht vor allem um das Recht auf Gegendarstellung einer Person, die sich durch eine veröffentlichte Information verletzt fühlt. Zu den "sieben Sünden" zählen laut Kritikern das Recht auf Gegendarstellung, auch wenn die ursprüngliche Information der Wahrheit entspricht. Weiters darf die Redaktion ihrerseits auf die Antwort nicht reagieren und keine Stellungnahme abgeben, was verfassungswidrig sei. Und schließlich droht dem Herausgeber bei Ablehnung der Gegendarstellung eine hohe Geldstrafe.