Berlin - Der Schriftsteller Ulrich Peltzer wird mit dem Berliner Literaturpreis 2008 ausgezeichnet. Der Preis der Stiftung Preußische Seehandlung ist mit 30.000 Euro dotiert. Außerdem ist mit der Ehrung die Berufung der Freien Universität Berlin auf die "Heiner-Müller-Professur für deutschsprachige Poetik" zum Sommersemester verbunden.

Die Jury betonte jetzt nach Angaben der Stiftung vom Donnerstag, Peltzer habe sich mit seinen bisher fünf Romanen großes Ansehen erschrieben. Zuletzt erschien sein Berlin-Roman "Teil der Lösung". Darin erkunde er "Spielarten individual-anarchischen Widerstands gegen die Machtlosigkeit des Individuums" und frage "nach den Möglichkeiten politischen Protests gegen den sich total vernetzenden Überwachungsstaat".

Der 1956 in Krefeld geborene Peltzer lebt seit 1975 in Berlin und hat den Literaturpreis schon einmal im Jahr 1996 erhalten. Am 18. März 2008 bekam er auch einen der Förderpreise des Berliner Kunstpreises.

Der Preis wird vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der auch Ratsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung ist, im April verliehen. Der Berliner Literaturpreis zeichnet Schriftsteller aus, "die mit ihrem literarischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben". Bisherige Preisträger waren zuletzt in Verbindung mit der Poetik-Professur an der FU Herta Müller, Durs Grünbein und Ilja Trojanow. (APA/dpa)