"Die Leute, die in Einzeltitel investieren, werden immer weniger, weil man zu viel Know How dafür braucht", betont Bruckner. Die Mehreinnahmen würden sich daher wohl eher "an der unteren Grenze" der bisher genannten 200 bis 800 Mio. Euro bewegen und seien noch dazu stark von den Kursschwankungen an den Börsen abhängig. "Für heuer erwarte ich mir überhaupt nichts, weil es durch die Kursverluste kaum Leute geben wird, die Gewinne machen", sagt der Chef der Steuerberatungskanzlei BDO Auxilia Treuhand.
Nur Gewinne aus Kapitalerträgen besteuern
Voraussetzung für ein funktionierendes System wäre aus seiner Sicht, dass nur Gewinne aus Kapitalanlagen (Aktien, Wertpapiere) und Immobilien besteuert werden, nicht aber schwer zu erfassende Güter wie Oldtimer, Schmuck und Kunstwerke. Die Immobilien hätten die Finanzämter wegen der Grunderwerbssteuer ohnehin "im Auge", sagt Bruckner. "Bei Kapitalanlagen müssten die Banken mitspielen", verweist der Steuerberater auf das Vorbild der schon jetzt fälligen Kapitalertragssteuer. Zwar hätten die Banken einen ersten Anlauf zu einer weitergehenden Spekulationssteuer 2000 wegen zu hoher Verwaltungskosten und Haftungsrisiken gekippt, mittlerweile seien die Systeme aber besser und die Banken müssten das abwickeln können.