Die Deutschen, die zuletzt in Wien trotz durchwachsener Leistung 3:0 gewonnen hatten, traten in der Schweiz wie ein echter Titelkandidat auf. Im 800. Länderspiel des DFB-Teams traf Mario Gomez zweimal (61., 67.), hinzu kamen Tore von Miroslav Klose (23.) und Lukas Podolski (89.). Der Sieg vor den Augen von ÖFB-Spion Ernst Weber (Frauen-Teamchef) war auch in dieser Höhe verdient. Der unter besonderer Beobachtung gestandene Goalie Jens Lehmann wurde nur von den Schweizern wenig geprüft und baute seine Serie auf 621 Minuten ohne Gegentor aus.
Das polnische Debakel in Krakau gegen die US-Kicker erlebte für den ÖFB Walter Kogler mit. Der DSV-Leoben-Trainer sah US-Treffer durch Bocanegra (12./richtig), Onyewu (35.) und Lewis (73.). Bei den Verlierern standen die beiden Austria-Legionäre Jacek Bak und Arkadiusz Radomski (bis 63. Minute) in der Startformation.
Österreichs Auftaktgegner Kroatien erreichte in Glasgow gegen die Schotten ein 1:1. Nach dem 0:3-Debakel gegen die Niederländer gingen die Kroaten durch Kranjcar früh in Front (10.), den Ausgleich besorgte Miller (30.). Das Remis beobachtete für den ÖFB der Technische Direktor Willi Ruttensteiner.
Spanien besiegte in Elche unter Leitung des Wiener Schiedsrichters Fritz Stuchlik Weltmeister Italien 1:0 und ist damit seit 14 Partien ungeschlagen. Den entscheidenden Treffer markierte der zur Pause für Fernando Torres eingewechselte David Villa in der 77. Minute, der Valencia-Offensivmann traf mit einem sehenswerten Volley. Dem entscheidenden Tor war eine schwache Abwehraktion von Italiens Abwehrchef Fabio Cannavaro vorausgegangen. Für Italien war es die erste Niederlage seit August 2007 (1:3 gegen Ungarn).
Neben Österreich - Niederlande (3:4) und Schweiz - Deutschland gab es am Mittwoch zwei weitere Duelle zwischen EURO-Startern. In der Neuauflage des EM-Finales 2004 setzte sich neuerlich Griechenland durch. Der Titelverteidiger bezwang auf neutralem Boden in Düsseldorf Portugal 2:1. Für die Griechen traf zweimal Karagounis (34., 60.), für das ohne Superstar Cristiano Ronaldo angetretene Portugal Gomes (76.). Rumänien fertigte in Bukarest Russland 3:0 ab, die Treffer erzielten Marica (45.) und Niculae (60., 75.)
Beim englischen Team, dem prominentesten Nicht-EM-Starter, wurde David Beckham gegen Frankreich (0:1) die Ehre des 100. Länderspiel-Einsatzes zuteil. Teamchef Fabio Capello ließ Beckham, der im September 1996 erstmals für England im Einsatz war, von Beginn an spielen. Der 32-Jährige ist nach Billy Wright (105 Länderspiele), Bobby Charlton (106), Bobby Moore (108) und Peter Shilton (125) der erst fünfte Engländer, der diesen Meilenstein geschafft hat. Das Jubiläum endete jedoch mit einer Niederlage, denn Bayern-München-Legionär Franck Ribery sorgte per Elfer für das einzige Tor (32.).
Die Türkei musste sich bei ungemütlichen minus elf Grad in Weißrussland nach zweimaligem Rückstand mit einem 2:2 zufriedengeben. Ein beachtlicheres Remis erreichten die stark ersatzgeschwächten Tschechen in Dänemark (1:1), Schweden unterlag in London Brasilien 0:1.