Die Bundesländer können ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Deshalb kommt die Vermögenszuwachssteuer. "Gerechtigkeit"? "Umverteilung"? "Fairness"? Humbug. Den Ländern, rot wie schwarz, geht das Budget nicht mehr zusammen. Deshalb stimmte auch die ÖVP zu. Mit der neuen Steuer auf Wertpapiere und Immobilien ist in Österreich die heilige Trinität der Besteuerung erreicht. Es gibt wie bisher Steuern auf Arbeitseinkommen und auf Zinsen für Rücklagen, die man aus dem Einkommen angelegt hat. Nehmen diese Rücklagen (=Vermögen) an Wert zu, wird auch das noch besteuert. Andere Staaten haben das auch. Aber sie haben wesentlich niedrigere Einkommensteuersätze. Details stehen noch aus: Werden z. B. auch selbstgenutzte Eigentumswohnungen/ Einfamilienhäuser bei Verkauf mit, sagen wir, 25 Prozent des Wertzuwachses besteuert? Grundstücke wohl auf jeden Fall (auch landwirtschaftliche?). Eine Steuer mehr für Österreich. Sie wird hauptsächlich jene treffen, die sich etwas zurückgelegt, die vorgesorgt haben. Das Gesundheitssystem muss also nicht zusammengestrichen werden. Es muss auch nicht reformiert worden. Alles andere ist Beiwerk. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2008)