Nanotechnologie bietet viele Chancen – die potenziellen Risiken sind jedoch wenig erforscht. Den offenen Fragen nach dem Verhalten von Nanopartikeln im menschlichen Körper widmet sich das in Graz gegründete „European Center for Nanotoxicology“. Euro Nanotox, so die Abkürzung, möchte sich als österreichweite Anlaufstelle etablieren, wenn es um mögliche toxische Effekte von nanostrukturierten Materialien geht. Der Einsatz von Nanopartikeln hat etwa in Lacken und bei Medikamenten Einzug gehalten. Die Partikel werden aber auch in der Kosmetik als UV-Filter eingesetzt oder Textilien hinzugefügt, um sie schmutzabweisend zu machen.

Das Zentrum versteht sich als virtuelles Netzwerk, das Know-how seiner Partner vor allem an die Industrie und die Nanowissenschaft weitergeben möchte. Koordiniert wird es vom steirischen BioNanoNet unter der Führung der Forschungsgesellschaft Joanneum Research.

Angestrebt werde vor allem eine Standardisierung der Untersuchungsmethoden, um eine eventuelle schädliche Wirkung der Substanzen schon zu einem frühen Zeitpunkt der Produktentwicklung zu erkennen, schildert BioNanoNet-Geschäftsführer Franz Sinner. Er ruft daher alle interessierte Forschungsgruppen auf, der Einrichtung eine Beschreibung ihrer Messverfahren zu diesem Thema zukommen zu lassen. Ende Mai soll ein erstes Portfolio auf der Homepage veröffentlicht werden. (APA, kri/DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2008)