Aus dem Programm Wettbewerb I – Osi Wald: "Rega"

Foto: tricky women 08
Wien - Lange Zeit war nicht sicher, ob das beliebte Frauen-Animationsfilmfestival "Tricky Women" eine fünfte Auflage erleben würde. Im Oktober vergangenen Jahres erhielten die Veranstalterinnen jedoch Entwarnung: die Stadt Wien und der Bund erhöhten die Förderungen und gaben dem Festival eine sichere Grundlage. Nun wurde in Rekordzeit ein Programm auf die Beine gestellt: 144 Arbeiten aus 27 Ländern sind ab Donnerstag (27. März) im Wiener Metro Kino und im Top Kino zu sehen. 56 Animationsfilme konkurrieren im internationalen Wettbewerb um den mit 3.650 Euro dotierten Hauptpreis.

Unter den 56 Wettbewerbsbeiträgen finden sich auch sieben mit Österreich-Bezug, darunter die experimentelleren Arbeiten "narzissus" von Karo Goldt oder "as they pass" von Brigitta Bödenauer, aber auch narrative Trickfilme wie die stimmungsvolle Ringelnatz-Adaption "Seemannstreue" von Anna Kalus. All jene Filme aus Österreich, die es nicht in den Wettbewerb geschafft haben, sind im Österreich-Panorama zu sehen. Die Wettbewerbs-Jury besteht aus der US-Amerikanerin Maureen Furniss, der Finnin Marjut Rimminen und der Österreicherin Susi Jirkuff.

Rimminen-Personale

Rimminen und ihrem breiten Schaffen ist heuer auch die traditionelle Personale gewidmet. Sie sei eine "Künstlerin, die auch unbequeme Themen aufgreift" und eine "Pionierin des Trickfilms in der Werbung". Einer der Klassiker von Rimminen, "The Stain", sei einst ein Grund dafür gewesen, das Festival überhaupt zu gründen, so die Veranstalterinnen in einer Aussendung. Gezeigt werden die "ersten Werbefilme" ebenso wie ihre jüngste Arbeit "Learned by Heart", eine Auseinandersetzung mit finnischer Zeitgeschichte.

In einer weiteren Tradition werden heuer mit der Bezalel Academy in Jerusalem, der Calarts in Kalifornien und der Hochschule für Design und Kunst in Luzern drei Animationsfilmschulen vorgestellt. Ein weiteres Special ist dem Thema "Russische Animation & Literatur" gewidmet, in dem u.a. Natalia Orlovas "Mobi Dik" (Moby Dick) aus dem Jahr 1999 zu sehen sein wird. Und in einem mit dem schlichten Titel "Specials" benannten Programm finden sich drei Arbeiten von Susi Jirkuff oder auch Nana Swiczinskys humorvoller "Lezzieflick".

Zum zweiten Mal im Festivalprogramm findet sich das Forum "Connecting Animation" (28. März, 12-17 Uhr, Top Kino), das die Vernetzung von Künstlerinnen mit Vertretern von Produktionsfirmen und Filminstitutionen fördern soll. Eröffnet wird das Forum mit einem Referat der Filmwissenschafterin Furniss über das Spannungsfeld von Animation und Gender. Die gemeinsam mit dem Wiener Filmfonds präsentierte Veranstaltung ist in englischer Sprache und öffentlich zugänglich.

Preise

Die Preise der fünften Ausgabe werden am Sonntag (30.3.), dem vorletzten Tag des Festivals, vergeben. Neben dem Jury-Preis, dem so genannten "Tricky Women Preis der Stadt Wien", wird auch ein dreimonatiges Arbeitsstipendium im quartier21 des MuseumsQuartieres, der "Synchrofilm&Video Sachpreis" im Wert von 1.500 Euro sowie der Hoanzl Publikumspreis an die Frau gebracht. Die Preisträgerinnen-Filme sind am Montag um 22 Uhr noch einmal im Top Kino zu sehen.(APA)