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Graphik: APA/ M. Hirsch

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Bis zu hundert Autos verkeilten sich ineinander auf der A1.

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Allein das Rote Kreuz war mit 150 Mitarbeitern am Unglücksort im Einsatz. Es musste der Katastrophenplan in Kraft gesetzt werden.

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Linz/Salzburg – Als die Einsatzkräfte Dienstagvormittag am Unfallort auf dem oberösterreichischen Teil der Westautobahn eintrafen, bot sich ihnen ein Bild der vollkommenen Verwüstung. Zwei Karambolagen seien es gewesen, berichteten Mitarbeiter des Roten Kreuzes, beim ÖAMTC war von "mehreren Knäueln" die Rede. Augenzeugen berichteten, es habe "wie auf einem Schlachtfeld" ausgesehen. Über hunderte Meter lagen umgestürzte, zum Teil aufgerissene Fahrzeuge und verstreute Autoteile. Einzelne Pkw-Sitze standen am Asphalt, auch neben der Autobahn lagen Autowracks und Kennzeichentafeln, die durch die Wucht des Zusammenstoßes aus ihrer Halterung gerissen und durch die Luft geschleudert worden waren. Gegen 10 Uhr waren in Fahrtrichtung Salzburg zwischen Seewalchen und St. Georgen (siehe Grafik) rund 70 Fahrzeuge – darunter vermutlich auch ein Bus – aufeinandergekracht. Die Autobahn blieb bis zum Abend in beiden Richtungen gesperrt.

18 Menschen eingeliefert

Wie sich am Mittwoch herausstellte, forderte die Karambolage mehr Verletzte als bisher angenommen: 18 Personen wurden in die Krankenhäuser von Vöcklabruck, Gmunden, Ried, Wels und Salzburg stationär eingeliefert. 60 Menschen erlitten leichte Verletzungen, gab die Autobahnpolizei Seewalchen am Mittwoch bekannt.

Mehrere Fahrzeuge, an denen DNA-Spuren der bei der Karambolage getöteten Frau vermutet werden, wurden beschlagnahmt. Die 37-Jährige mit einem spanischen Pass und einem Wohnsitz in der Schweiz wollte sich laut Zeugenaussagen um ihr Kind im Fond kümmern, berichtete ein Polizist im Gespräch mit der APA. Demnach habe sie sich abgeschnallt und sei aus dem Auto geschleudert worden, als dieses von einem anderen Fahrzeug erfasst wurde. Nun müsse abgeklärt werden, wie viele Lenker an der Kollision beteiligt waren, so der Beamte. Die Leiche der Frau werde von der Gerichtsmedizin untersucht.

Laut Auskunft der Polizei dürften mehrere Faktoren zu der Massenkarambolage geführt haben: schlechte Sicht durch Schneetreiben, Seitenwind und in vielen Fällen eine Geschwindigkeit, die nicht den Fahrverhältnissen angepasst gewesen sei. Rund 40 Polizisten und Dutzende Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettung waren nach dem Unfall im Einsatz.

Schwierige Bergung

Die Bergungsarbeiten wurden durch den Sturm und das dichte Schneetreiben erschwert; zeitweise mussten die drei ÖAMTC-Hubschrauber ihre Rettungsflüge unterbrechen. Das Landeskrankenhaus Vöcklabruck aktivierte den sogenannten Katastrophenplan, um zusätzliche Rettungskapazitäten zu bekommen. Auslöser für die Massenkarambolage dürften schlechte Sicht und heftiges Schneetreiben gewesen sein. Wobei der Streckenabschnitt, an dem sich das Unglück am Dienstag ereignete, als gefährlich bekannt ist. Meist ist dichter Nebel der Auslöser.

Acht Menschen sind auf Österreichs Straßen ums Leben gekommen, bilanzierte das Innenministerium am Dienstag. Im vergangenen Jahr waren sieben Tote zu beklagen, im Jahr 2006 starben sechs Menschen. Heuer waren vier der Unglückslenker mehr als 68 Jahre und vier unter 22 Jahre alt. (APA, red)