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Verhandlungsführer auf Hamas-Seite war der Polit-Büro-Vizechef Moussa Abu Marzouk.

Foto: REUTERS/Khaled Abdullah
Sanaa - Nach Monaten der Gewalt wollen die rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah ihren Streit im Dialog beilegen. Beide Seiten unterzeichneten am Sonntag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ein Abkommen, das neue Gespräche über die Zukunft des Gazastreifens und des Westjordanlandes vorsieht. Von einem dezidierten Versöhnungsabkommen wollten die beiden Verhandlungsparteien jedoch noch nicht sprechen.

Die jüngste Vereinbarung geht auf Vermittlung des Jemen zurück, der beide Seiten in der vergangenen Woche an einen Tisch gebracht hatte. Die Gespräche drohten wiederholt zu scheitern.

Alte Verhältnisse im Gazastreifen

Die beiden Seiten vereinbarten in der Sanaa-Erklärung Gespräche über eine Rückführung des Gazastreifens zu Verhältnissen vor der Machtübernahme durch die Hamas. Das Dokument betont darüber hinaus die "Einheit des palästinensischen Volkes, Territoriums und Authorität".

Die nächste Gesprächsrunde sei für den 5. April in den Palästinensergebieten vorgesehen, teilte ein Hamas-Vertreter mit. Die Fatah forderte während der Gespräche von der Hamas, die Kontrolle über das Küstengebiet zwischen Israel und dem Mittelmeer aufzugeben. Die Hamas forderte dasselbe von der Fatah im Westjordanland, wo die von der Fatah dominierte Autonomiebehörde die Regierung unter Führung der Hamas entmachtet hat.

Wahlen und Einheitsregierung

Saleh hatte zuvor mit den jeweiligen Verhandlungsführern bereits Einzelgespräche geführt. Dabei konnte noch keine Übereinkunft erzielt werden. Jemens Präsident wollte beiden Seiten die Zusage abringen, im April seinen Plan zu besprechen, der palästinensische Wahlen, die Bildung einer Einheitsregierung und den Wiederaufbau palästinensischer Sicherheitskräfte vorsah, die nicht explizit einer der beiden Gruppen zugeordnet werden.

Die radikal-islamische Hamas hatte im Juni im Gazastreifen die Macht an sich gerissen; das Westjordanland ist unter der Kontrolle der Fatah.

Cheney bei Peres

Unterdessen betonte US-Vizepräsident Dick Cheney die Entschlossenheit der USA, die Friedensverhandlungen Israels mit den Palästinensern voranzutreiben. Cheney kam am Sonntag mit dem israelischen Präsidenten Schimon Peres zusammen. Auf seiner Nahost-Reise waren auch Gespräche mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und Ministerpräsident Salam Fajjad geplant. (APA/red)