Hamburg - Der apostolische Segen "Urbi et Orbi" ist einer der bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die Formel "der Stadt und dem gesamten Erdkreis" reicht bis in das Mittelalter zurück und ist vom römischen Reichsbewusstsein übernommen. Die Kirche fügte sie erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein.

Die von den Römern übernommene imperiale Formel gilt für Dokumente, die sowohl für die Stadt Rom (urbs) wie auch für den gesamten kath. Erdkreis (orbis) gelten. (z.B. Heiligsprechungen).

Heute wird der Segen zu feierlichen Anlässen wie am Ostersonntag, ersten Weihnachtstag oder nach einer Papstwahl erteilt. Er muss vom Papst als Bischof von Rom und als Oberhaupt der Weltkirche gespendet werden. Mit päpstlicher Erlaubnis können auch Kardinäle, Bischöfe oder Priester den Segen erteilen.

Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist für alle Gläubigen mit einem Sündenablass verbunden. Die Grußbotschaft zu Beginn wird in mehr als 60 Sprachen gesprochen. Inzwischen ist der Segen zum Quotenrenner geworden. Tausende strömen alljährlich auf den Petersplatz, Millionen verfolgen weltweit über Radio, Fernsehen oder Internet das Geschehen. (APA)