Bild nicht mehr verfügbar.

Papst Benedikt XVI. erteilt den Segen "Urbi et Orbi".

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Geschützt von einem riesigen weißen Regenschirm erreichte das 80-jährige katholische Kirchenoberhaupt den Altar.

Foto: AP Photo
Rom - Vor Zehntausenden von Gläubigen und Touristen auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag die Ostermesse gefeiert. Wie schon an den Vortagen herrschte ein nasskaltes Wetter in Rom.

In seiner Osterpredigt hat Papst Benedikt XVI. zum Frieden in Tibet und anderen Unruheregionen der Welt aufgerufen. Neben Tibet, wo chinesische Sicherheitskräfte Demonstrationen für die Unabhängigkeit niedergeschlagen haben, nannte Benedikt am Sonntag Bürgerkriegsgebiete wie Darfur und Somalia in Afrika sowie den von ihm als gepeinigt bezeichneten Nahen Osten. "Für diese Regionen unterstütze ich die Suche nach Lösungen, die das Wohl und den Frieden schützen", sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.

Anschließend spendete Benedikt den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" der Stadt Rom und dem Weltkreis und sprach Ostergrüße in 63 Sprachen.

In der Nacht auf Sonntag hatte Benedikt im Petersdom die Osterwache gefeiert. Dabei wurde in der Vorhalle der Kirche das Osterlicht entzündet und in den Petersdom gebracht.

Zehntausende auch in Jerusalem

In Jeruslaem besuchten Tausende Pilger aus aller Welt am Sonntag die Kirche, um dort vor dem leeren Grab Christi zu beten. Die Jerusalemer Grabeskirche steht dort, wo Jesus der Überlieferung nach gekreuzigt und begraben wurde und wo er auch am dritten Tag nach seinem Tod auferstand. Viele Pilger sangen in verschiedenen Sprachen, beteten den Rosenkranz oder zündeten Kerzen an. Die griechisch-orthodoxen Christen, die ein Großteil der Christen im Heiligen Land ausmachen, feiern ihr Osterfest allerdings erst am letzten Aprilwochenende.

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, hat in seiner Osterpredigt ein Ende der Gewaltspirale im Nahen Osten gefordert. Man könne keine Sicherheit erreichen, in dem man bei anderen Menschen Unsicherheit schafft, sagte das katholische Oberhaupt des Heiligen Landes am Sonntag in der Grabeskirche. Das Töten von Menschen sei kein geeigneter Weg, um Rechte zu legitimieren, fügte er im überfüllten Gotteshaus hinzu.

Sabbah, der erste Palästinenser auf dem Jerusalemer Bischofsstuhl und ein scharfer Kritiker der israelischen Besatzung, zelebrierte die Osterliturgie zum letzten Mal als Patriarch. Am vergangenen Mittwoch (19. März) wurde er 75 Jahre alt und musste deshalb seinen Rücktritt einreichen. Seine Nachfolge übernimmt der jordanische Erzbischof Fouad Twal, der bereits 2005 von Papst Benedikt XVI. für das Kirchenamt bestimmt wurde. Ein genaues Datum zur offiziellen Amtsübergabe steht allerdings noch nicht fest.

Das christliche Osterfest ist in diesem Jahr mit dem jüdischen Kostümfest Purim zusammen gefallen. Aus Frucht vor Anschlägen wurden die Sicherheitskräfte in erhöhte Sicherheitsbereitschaft versetzt. Die Palästinensergebiete wurden bis Montag abgeriegelt.(APA)