Bild nicht mehr verfügbar.

An der globalen Versorgung mit Trinkwasser verbessert sich kaum etwas. Die UNO hofft nun auf die Resolution zum Recht auf Wasser.

Foto: REUTERS/Stringer
Berlin - Die Vereinten Nationen sehen keine Verbesserung in der globalen Versorgung durch Trinkwasser und hygienische sanitäre Anlagen. Anlässlich des Weltwassertages hat das Kinderhilfswerk UNICEF errechnet, dass weltweit immer noch 1,1 Milliarden Menschen ohne ausreichend sauberes Wasser auskommen müssen. Rund 2,6 Milliarden Menschen lebten ohne oder mit zu wenigen Toiletten. Das sind gut 40 Prozent der Weltbevölkerung.

Resolution zum Recht auf Wasser

Eine Verbesserung erhofft sich die Hilfsorganisation "Brot für die Welt" von einer Resolution zum Recht auf Wasser, die Deutschland und Spanien im Menschenrechtsrat der UNO eingebracht haben. Sie werde voraussichtlich Ende kommender Woche angenommen werden und laufe darauf hinaus, einen unabhängigen Experten einzusetzen, der sich weltweit um die Umsetzung des Rechts auf Wasser bemühen soll. Dies wäre ein wichtiger Schritt, erklärte das kirchliche Hilfswerk. Auch wenn Wasser ein zunehmend knappes Gut sei, seien die meisten Probleme damit politischer Natur.

Doch auch ordentliche Sanitäranlagen und Abwassersysteme seien überlebenswichtig - vor allem für Kinder. Verunreinigtes Wasser und mangelnde Hygiene zählen laut UNICEF zu den Hauptursachen für die hohe Kindersterblichkeit in vielen Entwicklungsländern. So führten Durchfallerkrankungen jährlich zum Tod von 1,8 Millionen Menschen. Bei Kindern unter fünf Jahren seien sie nach Lungenentzündungen die zweithäufigste Todesursache.

"Der globale Wasserkreislauf kennt keine Grenzen. Das Problem von Wasserversorgung und Qualität betrifft langfristig auch uns und unsere Gesundheit", warnte Reinhard Hundsmüller, Bundessekretär des Arbeitersamariterbundes (ASBÖ). Gezielte Hilfsprojekte in den "Entwicklungsländern" seien genauso notwendig wie weitere nationale Informationskampagnen zum Thema Wasser- und Umweltschutz sowie zur Reduktion des heimischen Wasserverbrauchs.

Gute Geschäfte mit dem Wasser

Klar gegen die Privatisierung der Wasserversorger sprachen sich hingegen heimische Gewerkschafter aus. "In Europa, aber auch weltweit wird vielfach eine stärkere Liberalisierung gefordert. Diese zielt vor allem auf die Öffnung der kommunalen Wasserversorgung zugunsten privater multinationaler Anbieter ab.

Auf globaler Ebene werden bereits gute Geschäfte mit dem lebensnotwendigen 'Nass' gemacht. Dabei haben die Erfahrungen gezeigt, dass die Preise bei privaten Anbietern deutlich höher und außerdem oftmals die Wasserqualität deutlich schlechter als bei öffentlichen Versorgern sind", kritisierte Christian Meidlinger, Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG). (APA/red)