"Runder Tisch"
Trotz des öffentlichen Säbelrasselns - Bürgermeister Michael Häupl (S) ärgerte sich etwa über die "Berufsaktivisten" - wurde auf einen Polizeieinsatz verzichtet. Der Abzug der Aktivisten wurde stattdessen durch längere Verhandlungen erreicht. Damals wurde ein Runder Tisch zur Verkehrspolitik in der Nordost-Region Österreichs, ein Verkehrskongress und der Verzicht auf Schadenersatzforderungen vereinbart.
Diese Einigung wurde Mitte Dezember 2006 bekanntgegeben, und die Umweltschützer zogen wenig später ab. Nach außen demonstrierte man Einigkeit, doch schon damals wurden Klagen laut, dass man sich zu leicht über den Tisch habe ziehen lassen.
Kein Kongress
Im Februar 2007 trat der Runde Tisch dann erstmals zusammen. Mit dabei waren Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen wie Global 2000, Greenpeace und Virus sowie Vertreter Wiens, Niederösterreichs, des Verkehrsministeriums und der Asfinag. Im Juli ließen die Umweltschützer die Gespräche platzen und sprachen von "Totalverweigerung" der Gegenseite. Nach dem Aus für den Runden Tisch blieb auch der angekündigte Verkehrskongress unverwirklicht.
Die Bohrungen gingen unterdessen nahezu ungestört weiter. Im Mai 2007 gab die Asfinag das Ergebnis der Untersuchungen bekannt. Das unterirdische Verkehrsbauwerk könne wie geplant verwirklicht werden, hieß es dabei. Der Untergrund unter dem Nationalpark gestalte sich wie erwartet.
Zeitplan abgeändert
Nicht gehalten hat jedoch der ursprünglich angepeilte Zeitplan für die Nordost-Umfahrung. Statt 2014/15 soll sie erst 2018 fertig werden, wie von Verkehrsminister Werner Faymann (S) 2007 bei der österreichweiten Neureihung von Straßen- und Eisenbahnprojekten entschieden. Der Baustart wird für 2011 angepeilt.