Was sich dazwischen entspinnt, hätte mehr als nur ein Dialog zwischen den Kunstwerken und der rat- aber nicht spottlosen Kritik werden können. Doch leider trifft das künstlerische Schaffen unkommentiert auf die moralisierenden Pamphlete der jeweiligen Zeitgenossen, deren Wortmeldungen auf weißen Fahnen von der Decke hängen.
Ein möglicher Diskurs über den gesellschaftlichen Wandel von Moral und ihrer Perspektive auf die Kunst, ein Ausloten des Wesens der Kritik, ihres Umgangs mit dem Gegenwärtigen an sich, hätte dieser Ausstellung durchaus zur Ehre gereicht. Als Trost bleibt die sehenswerte Auswahl der Kunstwerke, die letztlich auch für sich sprechen kann. (wos/ DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.3.2008)