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Georg Zellhofer

Foto: APA/Oczeret
Georg Zellhofer wirkte in den vergangenen Tagen überfordert und das ist keine gute Einstellung für den Trainer einer Mannschaft, die um die letzte Chance kämpft, Meister zu werden. Seit gestern arbeitet der Feuerwehrmann Didi Constantini bei der Austria, Zellhofer wurde beurlaubt. "Dieser Schritt war notwendig", erklärte Austrias Generalmanager Thomas Parits, der selber auf einem Sessel mit vier wackligen Beinen sitzt.

Damit setzt die Austria das Selbstreinigungsprogramm konsequent fort. Bekanntlich wird auch der Vertrag mit Hauptsponsor Magna am Ende der Saison nicht verlängert.

Zellhofer führte den Dorfverein Pasching binnen sechs Jahren in die oberste Spielklasse, richtig bekannt wurde er freilich, als er sich eine "Auszeit" nahm und von Heinz Hochhauser vertreten ließ. Er gilt als kluger, fleißiger Trainer, die Adaption an die Lichter der Großstadt scheint er jedoch noch nicht abgeschlossen zu haben. Sonst hätte er nicht freiwillig seinen Austria-Kontrakt aufgegeben. Sonst wäre er von Rapid nicht wegen Erfolglosigkeit im Herbst 2006 gekündigt worden.

Zellhofer hat Zeit, er wird vielleicht nachdenken, was er wirklich will und kann und aushält. Die Austria hat keine Zeit, die Lizenzierungsphase läuft bereits, sie braucht Sponsoren, einen Trainer, ein neues Nachwuchssystem (die Stronach Akademie geht Ende 2008/2009 zum FC Magna) und wahrscheinlich auch ein neues Management.

Die Austria erinnert an das ewig grüßende Murmeltier, dank Didi wird die Mannschaft wieder lächeln, alle werden lächeln. Das mag eine Zeit lang ganz lustig sein, aber irgendwann will jeder ins richtige Leben zurück. (Johann Skocek; DER STANDARD Printausgabe 21. März 2008)