St. Pölten - Das Personalpaket der SPNÖ ist geschnürt: Der designierte Landesvorsitzende Josef Leitner sprach in einer Pressekonferenz in St. Pölten am Donnerstag von einer "stimmungsgeladenen" Sitzung mit einem "einhelligen" Beschluss des Landesvorstandes zum neuen Team (nur der Bezirk Lilienfeld stimmte nicht mit). Neben ihm wird Abg. Gabriele Heinisch-Hosek in die Landesregierung einziehen, LAbg. Helmut Cerwenka wird Klubobmann im NÖ Landtag.

Der designierte SPNÖ-Chef und Landeshauptmannstellvertreter kündigte auch einen Termin für den Landesparteitag an: Dieser soll am 17. Mai stattfinden.

Morgen, Freitag, werde es ein Erstgespräch mit der NÖ Volkspartei geben, bekannte sich Leitner grundsätzlich zur Zusammenarbeit: "Wir wollen verhandeln", es werde aber keine "faulen Kompromisse" geben.

Grasl-Interview im "Falter" war genehmigt

Norbert Gollinger, Direktor des ORF-Landesstudios Niederösterreich stellt sich in der Frage der Wahlkampfunterstützung für Landeshauptmann Erwin Pröll hinter seinen Chefredakteur Richard Grasl. Dieser habe auf die Frage einer "Falter"-Journalistin "nach dem Verhältnis zwischen Landeshauptmann Pröll und den Medien eine differenzierte Antwort gegeben", meinte Gollinger am Donnerstag in einer Aussendung. Das Interview habe Grasl im Vorhinein mit ihm abgesprochen, sagte Gollinger.

Unterdessen erneuerte die niederösterreichische Volkspartei am Donnerstag die Vorwürfe von Landeshauptmann Pröll, der den ORF wegen der Überprüfung des Einsatzes von ORF-Mitarbeitern im VP-NÖ-Wahlkampf verbal attackierte. Landesgeschäftsführer Gerhard Karner sprach in einer Aussendung von einer "Rot-Grünen Gesinnungsschnüffelei" und nannte in diesem Zusammenhang den SP-nahen Stiftungsrat Heinz Lederer sowie ORF-Kommunikationschef Pius Strobl.

Lederer hat kürzlich die Untersuchung von Wahlkampfunterstützungen durch ORF-Leute veranlasst. Die Prüfung wurde heute von Strobl bestätigt. In Bezug auf den vielkritisierten Besuch einer Parteiveranstaltung der SPÖ-Niederösterreich von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz im vergangenen Jahr meinte Karner: "Ich frage mich, wo da die Untersuchung war". (APA)