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Eine Studie untersuchte die Schlaf- und Einschlaf-Gewohnheiten der Österreicher

Foto: APA/dpa/Driessen/picture-alliance
Wien - Kuscheln, Orangensaft mit Hirse oder ein Spaziergang: Mehr als zwei Drittel der Österreicher brauchen eine Zubettgeh-Ritual, um abends ins Land der Träume zu gelangen. Fernsehen oder ein Buch lesen gelten hierzulande als die besten Einschlafmitteln. Sehr beliebt ist auch der Austausch von Zärtlichkeiten mit dem Partner. Das geht aus einer market-Umfrage im Auftrag von Matratzenhersteller Tempur hervor.

Die Methoden

"Unzählige lustige und auch dubiose Zubettgeh-Rituale" prägen Österreichs Schlafzimmer, sagte Vasiliki Karagiannidis vom market Institut. Als sicherste Einschlaf-Methode gelten Fernsehen oder in einem Buch zu schmökern. Zehn Prozent der insgesamt 500 Befragten lesen eine Zeitung oder Zeitschrift, sechs Prozent nehmen ein warmes Bad, um besser ins Traumland sinken zu können. Auch ein warmer Tee oder ein langer Spaziergang erleichtern das Einschlafen.

Es gibt laut Karagiannidis aber auch beunruhigende Ergebnisse: Je zwei Prozent trinken regelmäßig ein Bier vor dem Schlafengehen bzw. nehmen Beruhigungstabletten. Weitere Rituale sind auf dem Bauch liegen, ein Glas Wein trinken, Orangensaft mit Hirse zu sich nehmen oder eine kurze Meditation. 31 Prozent der Befragten können ohne langes Getue in den Schlaf entschwinden.

Zufriedenheit mit dem Schlaf

Die Schlafzufriedenheit nimmt mit steigendem Alter ab. "Österreicher ab 50 Jahren schlafen wesentlich schlechter als die Unter-30-Jährigen", erläuterte Jeanette du Hane, Country Managerin von Tempur Österreich. Singles schlafen bedeutend schlechter als Personen, die das Bett mit ihrem Liebsten teilen. Dennoch schlafen 42 Prozent der Alleinstehenden lieber ohne Bettgenossen. Der Großteil der 18 bis 29-jährigen Männer dagegen schläft zu zweit besser. Auch 48 Prozent der 30 bis 49-Jährigen genießen neben dem Partner eine erholsamere Nacht. Je älter man wird, desto eher hat man das Bett lieber für sich alleine.

Die Schlafdauer der Österreicher

Männer haben nach eigener Einschätzung einen besseren Schlaf als Frauen. Durchschnittlich schläft man in der Alpenrepublik sieben Stunden pro Nacht, wobei über-50-jährige Frauen die meiste Zeit (oft neun Stunden und mehr) im Bett verbringen. Singles dagegen schlafen häufig nur bis zu fünf Stunden, auch 18 bis 29-Jährige aus Niederösterreich, dem Burgenland und Wien haben nach eigenem Ermessen ein geringes Pensum an nächtlicher Erholung. 67 Prozent der Österreicher bekommen ausreichend Schlaf, 18 Prozent ihrer Meinung nach zu wenig. Beim Rest wechselt die Schlafqualität phasenweise.

Westösterreicher sind nach eigenen Angaben eher Morgenmenschen, im Osten ist man dagegen muffeliger in der Früh. Der typische Frühaufsteher ist laut Studie älter als 50 Jahre alt und kommt aus Salzburg oder einem anderen westlichen Bundesland. Die größten Morgenmuffel sind hingegen die 18 bis 29-jährigen Oberösterreicher. "Wann sie tatsächlich aufstehen, wissen wir nicht", musste Karagiannidis eingestehen.

Schlafkiller

Die größten Schlafkiller sind Schmerzen und Krankheit, gefolgt von Sorgen und Ärger am Abend, zu viel Stress und lästigen Insekten. Viele können nicht gut schlafen, weil sie auf einer falschen Matratze liegen, aber auch Hitze oder Kälte im Schlafzimmer können für eine unruhige Nacht sorgen. Die Vorfreude auf den anstehenden Urlaub oder zu viel Essen am Abend rauben ebenfalls vielen den Schlaf. Auch ein schnarchender Bettgenosse oder sonstiger Lärm wirken sich für viele negativ aus - Frauen fühlen sich dadurch zweimal häufiger gestört als Männer. Hingegen sind ein überzogenen Konto oder Verliebtheit keine Gründe für schlaflose Nächte. Auch übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich laut Studie nur bedingt auf den Schlaf aus. Zu wenig Schlaf sorgt bei vielen Österreichern zu Lustlosigkeit, launischen Anfällen, Überdrehtheit, Traurigkeit oder sogar Aggression. (APA)