Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei gutem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 88,77 Punkte oder 2,42 Prozent auf 3.760,48 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 115 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.645 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,13 Prozent, DAX/Frankfurt +1,37 Prozent, FTSE/London +0,99 Prozent und CAC-40/Paris +0,91 Prozent.

In einem freundlichen europäischen Börsenumfeld konnte der heimische Aktienmarkt überdurchschnittlich stark zulegen. Nach oben gezogen wurde der ATX vor allem von den satten Kursaufschlägen bei den Bankenaktien.

Von Unternehmensseite war nach Einschätzung eines Marktteilnehmers der Deal zwischen der Erste Bank und der Vienna Insurance Group Thema des Handelstages in Wien. Auch die Geschäftsergebnisse von Raiffeisen International überraschten positiv.

Nach dem angekündigten Verkauf der Versicherungssparte an die Vienna Insurance Groupe (VIG) schossen die Papiere der Erste Bank um 7,15 Prozent auf 40,00 Euro (2.884.456 Stück) in die Höhe. Die Erste will ihre Versicherungstöchter für 1,4 Mrd. Euro verkaufen. "Der Verkauf wird im Markt positiv gesehen", sagte ein Händler. Auch die Hochstufung durch Goldman Sachs wirkte als Antrieb. Die Analysten von Goldman Sachs erhöhten das Anlagevotum nach dem Mega-Deal von "Neutral" auf "Buy" und das Zwölfmonatskursziel von 45,26 Euro auf 47,41 Euro.

Um den Kauf zu finanzieren, wird die Vienna Insurance Group eine Kapitalerhöhung vornehmen. Die Börse wird um rund eine Milliarde Euro angezapft. Die VIG-Aktien verbilligten sich um 4,53 Prozent auf 48,26 Euro (620.823 Stück), nachdem die Titel bereits am Mittwoch um mehr als vier Prozent nachgegeben hatten.

Raiffeisen International verteuert

Raiffeisen International verteuerten sich um 4,66 Prozent auf 87,37 Euro (492.169 Stück). Nach den über den Erwartungen ausgefallenen Geschäftsergebnissen für das Jahr 2007 haben die Analysten von Merrill Lynch ihr Anlagevotum "Buy" für die RI-Titel bekräftigt. Der bereinigte Jahresüberschuss konnte von RI um 42 Prozent auf 841 Mio. Euro gesteigert werden.

Flughafen Wien gingen mit plus 1,19 Prozent auf 74,73 Euro (49.597 Stück) aus dem Handel. Die Geschäftszahlen 2007 lagen etwa im Rahmen der Erwartungen der Experten von Sal. Oppenheim.

Wienerberger befestigen sich um 0,33 Prozent auf 33,21 Euro (355.443 Stück). Sowohl die Credit Suisse-Analysten als auch die Experten von der Citigroup haben ihr Anlageempfehlungen "Neutral" bzw. "Buy" für die Aktie der heimischen Ziegelherstellers nach den endgültigen Zahlen für 2007 bestätigt.

Immofinanz legten um 0,45 Prozent auf 6,76 Euro zu (1.354.549 Stück). Das Immobilienunternehmen gab seine 9-Monatsergebnisse bekannt. Der innere Wert (NAV) liege aktuell bei 11,25 Euro. Brain Force tendierten unverändert auf 2,42 Euro (4.341 Stück). Der Software-Konzern ist 2007 in die Verlustzone gerutscht.

Die zehn größten Kursgewinner:

1. ERSTE BANK DER OESTERR. SPK AG +7,15 Prozent

2. ANDRITZ AG +6,84 Prozent

3. HEAD N.V. +6,34 Prozent

4. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG +5,95 Prozent

5. SCHOELLER-BLECKMANN AG +5,92 Prozent

6. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG +4,66 Prozent

7. HTI HIGH TECH INDUSTRIES AG +4,05 Prozent

8. AGRANA BETEILIGUNGS-AG +3,79 Prozent

9. BWT AG +3,35 Prozent

10. MEINL EUROPEAN LAND LTD. +2,84 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer:

1. EYBL INTERNATIONAL AG -10,26 Prozent

2. VIENNA INSURANCE GROUP -4,53 Prozent

3. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG -4,44 Prozent

4. CONSTANTIA PACKAGING AG -2,16 Prozent

5. CENTURY CASINOS INC -1,75 Prozent

6. MAYR-MELNHOF KARTON AG -1,65 Prozent

7. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG -1,59 Prozent

8. KTM POWER SPORTS AG -1,40 Prozent

9. EVN AG -1,11 Prozent

10. ZUMTOBEL AG -1,05 Prozent

(APA)