Zumindest in einem Punkt wirkt die große Koalition effizienter als die schwarz-blau-orange Vorgängerregierung: Seit Amtsantritt von Rot-Schwarz ist die Zahl der Kabinettsmitarbeiter in den Ministerien von 163 auf 147,5 Beschäftigte geschrumpft. Das ist die gute Nachricht, die aus den Beantwortungen einer Anfrageserie des Grünen Abgeordneten Karl Öllinger an die zwölf Ressorts hervorgeht. Der "halbe" Mitarbeiter steht laut Auskunft des Landwirtschaftsministeriums übrigens "nur teilweise" zur Verfügung.

Nun zur schlechten Nachricht: Trotz des gesunkenen Mitarbeiterstandes sind die Kosten für die Kabinette auch im Vorjahr "beträchtlich" angestiegen, rechnet Öllinger vor: Nämlich von rund 13 Millionen Euro im Jahr 2006 auf circa 14 Millionen Euro - fairerweise muss dazu allerdings erwähnt werden, dass 2006 "etliche Mitarbeiter" nicht bis zum Jahreswechsel beschäftigt wurden, weil sie nach der Nationalratswahl vorzeitig ausschieden.

Zwei Ministerien hebt der Vize-Klubobmann der Grünen "vorsichtig positiv" hervor. Das Kabinett von Sozialministerin Ursula Haubner (BZÖ) wurde von ihrem Nachfolger Erwin Buchinger (SPÖ) von 23 Mitarbeiter auf acht abgeschlackt. Und Verkehrsminister Werner Faymann, auch SPÖ, kommt mit 16 Kabinettsmitarbeitern aus. Sein oranger Vorgänger, Vizekanzler Hubert Gorbach, hatte in seinem Umfeld 27 Leute beschäftigt. Öllingers trockenes Resümee: Trotz alledem seien auch die Mitarbeiter von Rot-Schwarz "keinesfalls um ihre Jobs zu beneiden". (DER STANDARD, Printausgabe, 20.3.2008)