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Beim Prozess gegen den Bürgerrechtler Hu Jia in Peking seien dessen Anwälte an seiner Verteidigung behindert worden, beklagen Menschenrechtsgruppen.

Foto: AP/Ng Han Guan
Peking - Menschenrechtsorganisationen haben den Prozess gegen den Bürgerrechtler Hu Jia in Peking als "unfair" kritisiert. "Dies ist ein weiterer Fall, in dem das Gesetz für die Verfolgung von freier Meinungsäußerung benutzt wird", sagte Renee Xia von China Human Rights Defenders (CHRD) laut einer Mitteilung vom Mittwoch.

Demnach hätten Hu Jias Anwälte während der rund vierstündigen Verhandlung nur 20 Minuten gehabt, um ihre Verteidigung vorzubringen. Im Prozessverlauf sei ihnen mehrmals das Wort abgeschnitten sowie Angehörigen und Beobachtern die Teilnahme verwehrt worden. Im Vorfeld hätten die Anwälte zudem kaum Zeit zur Vorbereitung gehabt.

Forderung nach internationalen Druck

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) verlangte eine Erhöhung des internationalen Drucks zur Freilassung des Bürgerrechtlers. Hu Jia werden Artikel und Interviews zur Last gelegt, in denen er sich kritisch über das politische System in China geäußert und Menschenrechtsverletzungen angeprangert hatte.

Offiziell wird Hu Jia des "Aufrufs zur Untergrabung der Staatsgewalt" bezichtigt. Sein Anwalt rechnet frühestens für die kommende Woche mit der Urteilsverkündung.Hu Jia drohen fünf Jahre Haft. Chinas Regierung hatte den Prozess am Dienstag verteidigt. (APA/dpa)