Krems/St. Pölten - Der Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger soll noch diese Woche ins Landesklinikum St. Pölten zur neurologischen Rehabilitation überstellt werden. Mittlerweile atmet der am 9. Februar wegen einer Vergiftung ins Koma gefallene Ortschef wieder selbstständig. Er soll auch die Augen geöffnet haben. Gesprochen oder andere aktive Handlungen habe er aber bisher nicht gesetzt, hieß es am Dienstag aus dem Landesklinikum Krems.

Musik und vertraute Stimmen

In St. Pölten soll Hirtzbergers Gehirn durch verschiedene Reize wie Berührungen, geführte Bewegungen, vertraute Stimmen und Musik stimuliert werden, erklärte Christian Brenneis, Leiter der neurologischen Abteilung im Landesklinikum, dem Standard. Brenneis könne "noch nicht abschätzen", wann sich sagen lässt, ob der 55-Jährige bleibende Schäden davonträgt.

Mittlerweile liegt dem Kremser Staatsanwalt Friedrich Kutschera ein Gutachten vor, das besagt, dass sich in dem Magen des vergifteten Ortschefs tatsächlich Strychnin befunden hat. Kutschera erwartet eine weitere Expertise, die klären soll, wie Hirtzberger das Gift eingenommen hat. Wie berichtet, zweifelt der Anwalt des Tatverdächtigen daran, dass Hirtzberger durch den Genuss der auf seinem Auto deponierten Praline vergiftet wurde. Seiner Meinung nach sei es möglich, dass ein anderes Lebensmittel mit Strychnin versetzt gewesen sei. Kutschera hält dagegen, dass Hirtzberger laut einem Zeugen gesagt habe, dass er eine vergiftete Praline gegessen habe. (Gudrun Springer, DER STANDARD Printausgabe, 19.3.2008)