Der Feldhase ist ursprünglich ein Steppenbewohner, der sich mittlerweile bevorzugt auf Acker- und Grünland aufhält. Er wird 60 bis 70 cm lang, bis zu fünf Kilo schwer, und wenn er nicht von Fuchs, Dachs, Hund, Marder oder Greifvögeln gefressen, von einem Auto erfasst, erschossen oder von einer Krankheit dahingerafft wird, kann er bis zu zwölf Jahre alt werden.

Wie der Feldhase zum Überbringer der Ostereier wurde, ist ungeklärt. Erstmals erwähnt wird ein solcher Brauch im Jahre 1678 für das Elsass. Unbestritten ist, dass sich Meister Lampe bestens als Fruchtbarkeitssymbol eignet: Die Häsinnen paaren sich mit mehreren Rammlern und bringen von März bis Oktober drei- bis viermal ein bis drei Junge zur Welt. Die rasche Vermehrung wird noch dadurch begünstigt, dass die Weibchen schon während der 42 Tage dauernden Tragzeit wieder befruchtet werden und unterschiedlich weit entwickelte Föten in ihrer Gebärmutter tragen können.

Im Unterschied zum Kaninchen können Hasenjunge bei der Geburt bereits sehen und haben ein gut entwickeltes Fell. Sie werden zwar nur ein- bis zweimal pro Tag gesäugt, dafür hat Mamas Milch aber einen Fettgehalt von mehr als 20 Prozent. Um dieses gehaltvolle Lebensmittel zu erzeugen, brauchen die Häsinnen fettreiche Wildkräuter wie Disteln oder Löwenzahn, die sich auf Brachflächen finden.

Noch vor 100 Jahren wurde der Großteil unserer Felder im Dreifeldersystem bewirtschaftet, bei dem ein Drittel immer brachlag. So lange ging es dem Feldhasen hervorragend, doch seit der ständig zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft ist der Hasenbestand rückläufig. (strn/DER STANDARD, Printausgabe, 19.3.2008)