Risiko-Chemikalien
"Die meisten Elektronikfirmen haben begonnen, Risiko-Chemikalien zu ersetzen und Verantwortung für ihren Elektronikschrott zu übernehmen. Die Firmen müssen jedoch im Sinne einer nachhaltigen Geschäftstätigkeit die Verantwortung für den gesamten Produktlebenszyklus ihrer Produkte übernehmen. Dies beginnt bei der Konstruktion, geht weiter bei der Produktion und inkludiert auch die Entsorgung", so Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster.
Toshiba holt auf
Samsung hat seine Punktezahl im Vergleich zur letzten Fassung des Ratgebers beibehalten. Toshiba ist vom sechsten auf den ersten Platz aufgestiegen, da das Unternehmen die individuelle Herstellerverantwortung verbessert hat, bei der es um die Rücknahme ausgedienter Produkte geht. Philips, Panasonic and Sharp ignorieren weiterhin ihre Verantwortung für Elektronikschrott, der aus ihren Produkten entstanden ist.
Deutliche Verbesserungen
Der erste Elektronik-Ratgeber wurde im August 2006 veröffentlicht. Seit damals haben sich die meisten Firmen deutlich verbessert. Es war daher erforderlich, die Kriterien des Ratgebers dieser Entwicklung anzupassen. Der Elektronik-Ratgeber hat bislang IT-Firmen hinsichtlich ihrer globalen Politik mit problematischen Chemikalien sowie deren Recyclingverantwortung beurteilt. In künftigen Ausgaben werden die Kriterien zu giftigen Chemikalien und Elektroschrott strenger, der Energieverbrauch wird als zusätzliches Kriterium in die Beurteilung einfließen.
Verantwortung und Folgen
"Die Elektronikfirmen müssen erkennen, dass ihre Aktivitäten ökologische Folgen haben, für die sie die Verantwortung tragen. Diese Verantwortung betrifft nicht nur die Vermeidung schädlicher Chemikalien und den verantwortlichen Umgang mit Elektronikschrott, sondern auch den Energieverbrauch ihrer Produkte. Durch die Erweiterung der Kriterien des Greenpeace-Elektronik-Ratgebers um den Energieverbrauch sollen die Firmen dazu ermutigen werden, ihre CO2-Bilanz zu reduzieren", so Schuster.
Jeder spricht von der "Green IT"
"Jeder spricht derzeit von „Grüner IT“. Um aus dieser Marketing-Floskel Realität werden zu lassen, müssen die Elektronikfirmen Produkte entwerfen, die keine giftigen Chemikalien enthalten, energieeffizient, lange haltbar und recyclingfähig sind. Und sobald sie von den Verbrauchern entsorgt wurden, müssen die IT-Firmen weltweit für den daraus entstandenen Elektroschrott Verantwortung übernehmen”, schließt Schuster.
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