Bild nicht mehr verfügbar.

Bild: Reuters/Abed
Bagdad - Fünf Jahre nach Beginn des Kriegs im Irak herrscht in dem Land nach Einschätzung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) eine desolate humanitäre Lage. Viele Iraker hätten keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung, sanitären Einrichtungen und sauberem Wasser, erklärte das IKRK in einem Bericht.

Engpässe im Gesundheitswesen

In irakischen Krankenhäusern fehlen qualifiziertes Personal, wichtige Medikamente und tausende von Betten. Irakischen Schätzungen zufolge seien seit 2003 mehr als 2.200 Ärzte und Krankenschwestern getötet und mehr als 250 entführt worden, erklärte das IKRK weiter. Von den 1990 registrierten 34.000 Medizinern hätten mindestens 20.000 ihre Heimat verlassen. In öffentlichen Kliniken gibt es dem Rot-Kreuz-Bericht zufolge nur 30.000 Betten, gebraucht werden 80.000. Die Behandlung in Privatkliniken können sich die meisten Iraker nicht leisten: Ärztliche Beratung kostet dort umgerechnet zwischen 1,30 und 4,50 Euro - der Tagesverdienst eines Irakers liegt bei rund 3,20 Euro.

Drittel des Einkommens für Trinkwasser

Im vergangenen Jahr habe sich außerdem die Wasserversorgung deutlich verschlechtert. Vielfach seien Versorgungsengpässe zu beklagen, und Millionen Menschen seien auf Wasser von schlechter Qualität angewiesen. Familien, in denen eine Person den Lebensunterhalt verdient, geben dem IKRK zufolge ein Drittel des Einkommens für Wasser aus. Während sich die Sicherheitslage in einigen Landesteilen verbessert habe, müsse der Grundversorgung der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, mahnte das IKRK. (APA)