Peter Loescher

Der deutsche Technologiekonzern Siemens hat für das laufende Geschäftsjahr eine Gewinnwarnung herausgegeben. Alleine im laufenden Quartal werde mit einer Ergebnisbelastung von 900 Mio. Euro gerechnet, teilte Siemens am Montag mit. In einem sehr schwachen Börseumfeld brach die Siemens-Aktie zu Handelsbeginn um 10,9 Prozent auf 71,37 Euro ein.

Problemzonen

Konzernchef Peter Löscher machte in einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz Projekte in der Kraftwerkssparte, der Zugsparte und dem IT-Bereich für die Belastungen verantwortlich.

Eine Überprüfung von Großprojekten habe zu den Korrekturen geführt, hieß es. "Was wir hier vor uns haben ist die Aufarbeitung der Vergangenheit", erklärte Löscher. "Unsere Ziele für 2010 stehen", betonte er. Der Umbau des Konzerns sei jedoch "überfällig" gewesen.

600 Millionen

In der Kraftwerkssparte belaufen sich die Belastungen dem Konzern zufolge auf 600 Mio. Euro. Es seien Kapazitätsgrenzen überschritten worden, hieß es. Siemens finde nur schwer erfahrene Ingenieure, zudem machten die massiven Preissteigerungen bei Rohstoffen dem Unternehmen zu schaffen. Auch Lieferanten hätten mit Engpässen zu kämpfen.

Im Industriesektor macht Siemens einmal mehr der Bahnbereich Ärger. Hier ergäben sich Belastungen in Höhe von rund 200 Mio. Euro, die vor allem auf Probleme mit dem "Combino"-Zug zurückzuführen seien, erklärte Sektoren-Chef Heinricht Hiesinger. In der IT-Sparte stornierte ein Kunde aus Großbritannien einen Auftrag, die Belastungen in der Sparte wurden auf 100 Mio. Euro beziffert. (APA/AP)