Kein Zurück
Als der 54-Jährige im März 2006 unter dem Verdacht, seinem Freund aus dem Rotlichtmilieu eine Razzia verraten zu haben, suspendiert worden ist, war er provisorischer Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung. Einen Posten, auf den er sicher nicht zurück kann, denn den bekleidet seit gut einer Woche Christof Hetzmannseder. "Wir müssen jetzt einmal abwarten. Im Falle eines rechtskräftigen Freispruchs würde auch das Disziplinarverfahren eingestellt werden", erklärt Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl im Gespräch mit dem Standard. "Dann werden wir uns überlegen müssen, welche Position wir Hofrat Geiger anbieten können, die seinen Fähigkeiten am besten entspricht. Er hat natürlich eine Recht auf die Rückkehr."
Zorn
Geigers Anwalt Manfred Ainedter will nicht so weit in die Zukunft blicken. Dass sein Mandant nie mehr zu Polizei zurück will, wie er in der Vergangenheit einmal gesagt hatte, stimme aber nicht. Zunächst müsse man an die von Marie-Louise Nittel, der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien angekündigten Berufung denken. Ainedter zürnt darüber, habe doch Friedrich Koenig, der Anklagevertreter im Prozess selbst, nur Bedenkzeit erbeten und Signale ausgesandt, er könnte die Entscheidung akzeptieren, meint der Anwalt.