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Gregor Schlierenzauer, Spezialist für Flugschanzen.

Foto: APA/ Bat
Planica - Nach dem Weltmeistertitel im Skifliegen in Oberstdorf hat Gregor Schlierenzauer auch bei seinem Weltcup-Debüt auf einer Flugschanze triumphiert. Der 18-jährige Tiroler gewann am Freitag beim Aufakt des Weltcupfinales in Planica den dritten Bewerb in Folge und sicherte sich zum fünften Mal in der für das ÖSV-Team mit nunmehr 15 Einzelsiegen so erfolgreiche Saison den obersten Platz am Podest. Höhepunkt der Flugshow von Schlierenzauer war der Satz auf 232,5 im ersten Durchgang, mit dem er den österreichischen Rekord von Andreas Widhölzl um 1,5 Meter verbesserte.

"Zur Zeit einfach gut drauf"

Mit dem Erfolg stellte Schlierenzauer auch endgültig den erst dritten österreichischen Weltcup-Doppelerfolg sicher. Zuletzt hatte 1981/82 mit Armin Kogler und Hubert Neuper ein rot-weiß-rotes Duo die Weltcupwertung zu Saisonende angeführt. "Ich bin zur Zeit einfach gut drauf. Skifliegen ist einfach eine andere Liga und ich genieße es", meinte der strahlende Sieger. "Die Verbesserung des Rekordes vom Swider (Anm:. Andreas Widhölzl) bedeutet mir viel. Das war einfach ein lässiger Flug, es taugt mir hier einfach", betonte der Teenager.

Morgenstern "wohl woanders"

Hinter dem unangefochtenen Sieger, der auch mit seinem zweiten Sprung auf 225 Meter überlegen die Höchstweite markierte, landeten mit 19,2 Punkten Rückstand Tourneesieger Janne Ahonen (FIN/212,5 m /221,5 m) und 26,4 Punkte zurück Weltrekordhalter Björn Einar Romören (NOR/209/216) auf den weiteren Podesträngen. Als zweitbester ÖSV-Adler kam Martin Koch, der sich im zweiten Durchgang um sieben Plätze verbesserte, auf Rang 11. Für Weltcupsieger Thomas Morgenstern lief es nicht nach Wunsch. Der Kärntner musste mit Platz 19 sein schlechtestes Saisonresultat hinnehmen: "Ich tue mir schwer, hier gute Sprünge zu zeigen. Der Kopf spielt nicht mehr ganz mit, ich bin mit den Gedanken wohl schon woanders", so der Kärntner.

Pointner: "Allerhöchste Klasse"

Trainer Alexander Pointner war voll des Lobes für den Sieger: "Das war Skifliegen allerhöchster Klasse. Das Schöne ist, dass sich Gregor weiterentwickelt hat", freute sich der ÖSV-Coach, "das waren auch vom Absprung her Weltklasseleistungen, er macht momentan einfach alles besser als die anderen", fügte Pointer hinzu. Schon nach dem ersten Sprung war Schlierenzauer um unglaubliche 20 Meter weiter geflogen als Ahonen. Im finalen Durchgang sprang der Tiroler abermals am Weitesten, der Abstand des besten Konkurrenten hielt sich mit 3,5 Metern diesmal aber im Rahmen.

Auf den Nationen-Punkterekord Japans aus dem Jahr 1998/99 fehlt dem ÖSV-Team vor dem Teambewerb am Samstag und dem abschließenden Einzelspringen der besten 30 des Weltcups am Sonntag (jeweils 10.15 Uhr) nur noch vier Zähler. Der zehnte Karriereerfolg Schlierenzauers war der insgesamt 35 Podestplatz der Saison für Österreich, Japan hält mit 38 Stockerlplätzen den Rekord. (APA)