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Auerhühner haben es am liebsten ruhig und weit abseits menschlicher Aktivität.

Foto: APA/dpa/Werner Nagel
Wien - Auerhühner und Birkhühner sind besonders anfällig für Störungen. Wie Wissenschafter der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) in Kooperation mit Schweizer Vogelkundlern herausfanden, können Stresshormone und erhöhter Energieverbrauch durch häufiges Auffliegen den Tieren erheblich zusetzen. Ein Nebeneinander von Wintersport und den Wildhühnern sei dennoch möglich, auch wenn sich die Tiere offenbar auch längerfristig nicht an die Anwesenheit von Menschen gewöhnen können.

Der Flug von Auer- und Birkhühnern ist sehr Energie-intensiv. Wie die Forscher nun herausfanden, ist es aber nicht nur der erhöhte Energiebedarf, der den Vögeln bei häufigen Störungen zusetzt. Ohne die Tiere zusätzlich stören zu müssen, untersuchten sie dazu die Abbauprodukte von Stresshormonen im Kot. Es bestätigte sich, was bisher nur vermutet werden konnte: Die in ihren Beständen bedrohten Auerhühner und Birkhühner erleiden umso mehr Stress, je intensiver ihr Lebensraum vom Wintersport genutzt wird.

Sind Menschen in der Nähe, produziert der Vogelkörper mehr Stresshormone, auch wenn keine Fluchtreaktion stattfindet. Erhöhte Konzentrationen an solchen Hormonen belasten den Stoffwechsel für längere Zeit und führen zu einer schlechteren körperlicher Verfassung.

Geordnetes Nebeneinander

Doch auch in der Nähe von touristisch stark genutzten Gebieten ist ein Nebeneinander von Wildhühnern und Wintersport möglich, wenn Pisten- und Wegegebote befolgt werden, sind die Experten überzeugt. Für die Kern-Lebensräume der bedrohten Hühnervögel braucht es allerdings zusätzlich Wildruhegebiete.

Auerhühner und Birkhühner sind Vegetarier. Im Winter nehmen sie diejenige Nahrung auf, die nicht vom Schnee zugedeckt ist. Häufig fressen sie daher die nicht sehr nahrhaften Nadeln von Tannen und Fichten. Um Energie zu sparen beschränken die Hühner ihre Aktivitäten auf ein Minimum.

Schwieriges Miteinander

Miteinander können Vogel und Mensch offen bar nicht. Die detaillierte Untersuchung des Fluchtverhaltens im Zuge des Projekts hat gezeigt, dass sich die Vögel nicht an den Menschen gewöhnen. In Gebieten, die häufig von Touristen aufgesucht werden, sind die Fluchtdistanzen eher noch größer als in Gebieten, die wenig besucht sind. (APA/red)